Alte Schulstraße

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alte Karte von 1826: "alte Schule"

Die Zeile der Fachwerkhäuser wurde 1609 in einem Zuge errichtet - vermutlich von Johann von Broichhausen. Sein Wappen und das seiner Ehefrau Gertrud von Overheid sind teilweise noch auf Haus Nr. 7 sichtbar.

Auf kempen.de findet man zur Erklärung des Namens:

Bis zur durch die kommunale Neugliederung notwendig gewordenen Umbenennung im Jahre 1970 hieß die Straße schlicht "Schulstraße".
Ursprünglich wurde angenommen, dass die Straße wegen des Standortes der ersten Elementarschule Kempens so heißt. Doch dies scheint falsch zu sein, denn eine Schule hat es dort mit ziemlicher Sicherheit nie gegeben. Doch könnte das Sträßchen ein Weg "hin zur Schule" gewesen sein.
Neben der alten Bezeichnung "Schulstraße" scheint zeitweise noch ein weiterer Straßenname gebräuchlich gewesen zu sein, wie man einem Spruch auf Haus Nr. 13 entnehmen kann: "Diese Häuser stehen in Gottes Hand - Die Bruckersche Straße sind sie genannt."[1]

Auf einer Karte von 1826 heißt die Straße aber schlichtweg "alte Schule" (siehe rechts).[2] Das Adressbuch von 1829 zeigt aber im Eintrag der Ellenw.handlung von Isaak Lambertz die Bezeichnung "alte Schulstrasse". 1869 wird sie dann in einer anderen Karte schon nur mit "Schulstraße" beschriftet.[3]

Die Schulstraße in einem Film aus den 50er Jahren

Die Türinschrift von Nr. 18 weist darauf hin, dass diese Häuserzeile vor allem von Handwerkern be­wohnt wurde: "Hier stehen Ahlen und Leisten; das Leder kostet am allermeisten." Bis zur durch die kommunale Neugliederung notwendig gewordenen Umbenennung im Jahre 1970 hieß die Straße schlicht "Schulstraße".

Textquelle: Stadt Kempen

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Bauliche Wesensmerkmale der Schulstraße

Die Alte Schulstraße ist gekennzeichnet durch einen besonders hohen Anteil an historischer Bausubstanz. Insbesondere die geschlossenen Zeile von Fachwerkhäusern Nr. 12 bis Nr. 18 vermittelt einen Eindruck kleinbürgerlichen Wohnens im 17. Jh. Die Schulstraße ist durch die Stadtsanierung getrennt worden in einen nördlichen und einen südlichen Teil, wobei der südliche Teil insbesondere durch seine Kürze, aber auch durch die fehlende historische Bausubstanz nicht als eigenständiges Straßenstück in Erscheinung tritt, sondern als einen Fortsatz der Judenstraße. Der nördliche Teil zwischen der Orsaystraße und der Tiefstraße weist hingegen ein geschlossenes, historisches Erscheinungsbild auf.

Der historische Charakter der Alten Schulstraße ist wesentlich geprägt durch die kleinteilige Parzellenstruktur, die durchgängig erhalten ist, und durch die Kleingliedrigkeit der Gebäude. Die Fachwerkhäuser der nördlichen Seite setzen auch in der Höhenentwicklung den Maßstab; ebenso sind die straßenparallelen Satteldächer dieser Gebäude bestimmend für den Gesamteindruck der Straße. Fassaden sind in Fachwerk mit teils geschlämmter, teils steinsichtiger Ziegelausfachung ausgeführt, teilweise auch überputzt. Der historische Charakter der Straße wird hervorgehoben durch die rekonstruierte Pflasterung, die das Prinzip der Kleinteiligkeit aufnimmt und alten Vorbildern nachempfunden ist.

Kaum zu glauben, dass auch das Bild links die alte Schulstraße vor der Stadtsanierung zeigt. An der Stelle der Tore links verläuft heute die Orsaystraße. Im Hintergrund verläuft die Judenstraße. Als das Bild im Mai2022 in der Facebook-Gruppe "Kempen anno dazumal" erschien, schrieb dort Anne Aretz: "Das ist ein uraltes Foto der Schulstraße Ecke Judenstraße. Dort wohnten die Familien Petzold und Schraven mit ihren Kindern. Ich bin auf der Schulstraße geboren und aufgewachsen und habe mit den jüngeren Kindern auch gespielt. Das war eine unbeschwerte Zeit. Keiner hat uns per Handy überwacht, wir konnten überall noch Verstecken spielen, auch auf den Trümmergrundstücken. In den Ferien ging‘s morgens raus, 12h gab’s Mittagessen und vor dem Dunkelwerden mussten wir nach Hause. Im Sommer waren alle Kinder um 18h zuhause, dann war Ruhe für „die Alten“, die sich dann noch auf der Straße zu einem kleinen Schwätzchen trafen."


Die Häuser: