Buttermarkt

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Der Buttermarkt als Parkplatz in einem Film von 1957

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Bis zur durch die kommunale Neugliederung notwendig gewordenen Umbenennung im Jahre 1970 hieß der zentrale Platz schlicht "Markt". Im "Buttermarkt" manifestieren sich die Stadt- und Marktrechte seit dem Mittelalter. Die stadtgeschichtlich bedeutendste Komponente befindet sich an der Ostseite mit dem Standort des alten Rathauses, das im zweiten Weltkrieg zerstört und 1960 durch einen Neubau ersetzt wurde. Die historische Funktion als Handels- und Kommunikationszentrum der Stadt erfüllt der Marktplatz auch heute noch durch die regelmäßige Abhaltung von Wochenmärkten, in der Durchführung von städtischen Festlichkeiten, sowie durch die Öffentlichkeitsfunktion des Rathauses (An Markt 1).[1]


Grundstueckkarte markt.gif

Die Häuser:


Satellitenbild vom Buttermarkt, 2009



Zur Historie der einzelnen Häuser:

Aus den Adressbüchern für den Kreis Kempen/Rhein 1898, 1912, 1925, 1930/31, 1937

Adressbuch 1898 Buttermarkt

Adressbuch 1912 Buttermarkt

Adressbuch 1925 Buttermarkt

Adressbuch 1930/31 Buttermarkt

Adressbuch 1937 Buttermarkt


Historische Bebauung

Der Kempener Marktplatz, heute Buttermarkt genannt, ist ein wesentliches Element der Stadtentwicklung Kempens. In ihm manifestieren sich die Stadt- und Marktrechte seit dem Mittelalter. Die stadtgeschichtlich bedeutendste Komponente befindet sich an der Ostseite mit dem Standort des alten Rathauses, das im zweiten Weltkrieg zerstört und 1960 durch einen Neubau ersetzt wurde. Die historische Funktion als Handels- und Kommunikationszentrum der Stadt erfüllt der Marktplatz auch heute noch durch die regelmäßige Abhaltung von Wochenmärkten, in der Durchführung von städtischen Festlichkeiten sowie durch die Öffentlichkeitsfunktion des Rathauses. Sie wird weiterhin unterstützt durch eine Vielzahl von Geschäften, Gaststätten und durch ein Lichtspielhaus.

Der historische Charakter des Platzes wird geprägt durch eine größere Anzahl von Gebäuden, die - in Gruppen zusammengefasst - jeweils eine Epoche der Stadtentwicklung repräsentieren: An der Südseite des Platzes dominiert die Hl. Geist-Kapelle, ein Putzbau mit Strebepfeilern und Maßwerkfenstern aus dem 15. Jh., die als Kirche des Kempener Spitals sozialgeschichtliche und stadtgeschichtliche Bedeutung hat, aber auch durch ihre spätgotische, relativ rein erhaltene Architektur Belang hat. Anschließend zwei giebelständige Bürgerhäuser des 17. Jhs. mit Putzfassaden und barockem Voluten- bzw. Dreiecksgiebel, deren typische Parzellenstruktur sich in die Westseite des Platzes hinein fortsetzt und dort auch noch in den Nachfolgebauten ablesbar ist.

Die Bebauung des 18. Jhs. setzt auf der Westseite einen starken Akzent. Sie besteht aus der historischen Apotheke - einem repräsentativen Putzbau mit Walmdach - und einer Häuserzeile, die sich von der Einmündung des "Acker" bis zur "Neustraße" erstreckt. Für das Eckhaus am Acker ist eine ursprüngliche Nutzung als Ackerbürgerhaus größeren Zuschnitts durch die noch erhaltenen Rückgebäude zu rekonstruieren. Alle Häuser dieser Reihe sind zweigeschossig mit straßenparallel aufgesetztem Satteldach, die beiden Eckhäuser jeweils mit krüppelwalmartiger Abschrägung. Ursprünglich müssen für die gesamte Zeile Putzfassaden angenommen werden, wie sie noch in Nr. 12 und Nr. 13 erhalten sind.

Die nördliche Seite des Platzes ist durch die Bautätigkeit des 19. Jhs. geprägt. Hier herrschen Klinkerfassaden vor; die dekorative Gliederung und plastische Durchgestaltung der Fassaden mit Zierelementen aus verschiedenen Epochen der Architekturgeschichte sind bestimmende Elemente der nördlichen Platzseite. Den Eingang zur Kuhstraße markiert ein großbürgerliches Ziegelhaus des 17. Jhs. mit barockem Volutengiebel, das als Pendant zum Haus Nr. 6 auf der gegenüberliegenden Platzseite zu sehen ist. Die Ostseite des Platzes ist durch den Rathausneubau sowie ein Geschäftshaus (Nr. 22) mit Stilelementen der Bauhauszeit als Beitrag des 20. Jhs. zur Platzbebauung zu sehen. Die Funktion des Buttermarktes als historischer Handelsplatz kommt zum Ausdruck in Werbeanlagen, die aus Fassadenbeschriftungen bestehen. Entsprechende Bestandteil der Fassadengliederung bildende Schriftfelder aus dem 19. Jh. sind erhalten bei Haus Nr. 12 und 13.

Text: Auszug aus der Satzung der Stadt Kempen für den Denkmalbereich Nr. 1 "Stadtkern Kempen mit umgebenden Wallanlagen".




Quellen:

  1. Textquelle: Stadt Kempen