Markt 5: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit straßenparallelem Dachfirst und | + | Dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit straßenparallelem Dachfirst und vorgesetztem Dreiecksgiebel. Die Fassade gliedert sich in drei Achsen. Im Erdgeschoss ist eine Schaufensteranlage eingebaut, die jedoch die Dreiachsigkeit fortsetzt. Im I. und II. OG sind die originalen Fenstergewände noch erhalten. Die Fenster selbst sind mit Sprossenteilung versehen. Die geputzte Fassade ist horizontal durch zwei kräftige Gesimse untergliedert.<ref>Satzung der Stadt Kempen für den Denkmalbereich Nr. 1 "Stadtkern Kempen mit umgebenden Wallanlagen" gemäß § 5 Denkmalschutzgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (DSchG) vom 12.April 1990 </ref> |
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Ende 1950 wechselten die Mieter. Der Düsseldorfer Heinz '''Biefang''', der zuvor den Gasthof "Tivoli" am Bahnhof bewirtschaft hatte, zog mit Ehefrau und drei Töchtern ins Hinterhaus und richtete vorne im ehemaligen Ladenlokal als Wirt sein "Marktstübchen" ein, welches er bis 1971 mit seiner Ehefrau betrieb. | Ende 1950 wechselten die Mieter. Der Düsseldorfer Heinz '''Biefang''', der zuvor den Gasthof "Tivoli" am Bahnhof bewirtschaft hatte, zog mit Ehefrau und drei Töchtern ins Hinterhaus und richtete vorne im ehemaligen Ladenlokal als Wirt sein "Marktstübchen" ein, welches er bis 1971 mit seiner Ehefrau betrieb. | ||
− | Danach | + | Danach bewirtschafteten für ein gutes halbes Jahr Ana und "Branko" '''Opacak''' aus Kroatien dort ihr erstes Lokal, welches 1972 nach einem Kurzschluss in der Elektrik ausbrannte (siehe auch [[Ellenstraße 1]]). |
− | Maria Deckers lebte noch bis 1974 in der zweiten Etage, da die erste Etage durch den Brand unbewohnbar geworden war. Dann wurde das Haus | + | Maria Deckers lebte noch bis 1974 in der zweiten Etage, da die erste Etage durch den Brand unbewohnbar geworden war. Dann wurde das Haus nach vier Generationen im Familienbesitz an den Kempener Bauunternehmer Heckmann verkauft. Es wurde gründlich instandgesetzt und kernsaniert und hat heute neben dem Geschäftslokal, verschiedene abgeschlossene Mietwohnungen. |
− | Bis 2010, | + | Bis 2010, als sich dort das Herrenausstattungsgeschäft ''Die Cravatte'' niedergelassen hat, war in dem Haus ein Modegeschäft ''Markt 5'' der Familie Diedeling, anschließend (spätestens 2004) ''Die Wäschetruhe'' von ''Gerda Kleinertz'' beheimatet. Dort bekam man Tag- und Nachtwäsche für Damen und Herren und Mode für Tisch, Bett und Bad.<ref>Anzeige im Telefonbuch von 2004</ref> |
Zuletzt war im Haus ein Rieker Store mit Schuhen der Marke Rieker. Mandy und Jürgen-Dieter Gluch als Inhaber erweiterten Ihre Präsenz neben Krefeld und Tönisvorst auch in Kempen. Anfang 2021 zog das Geschäft aber zur [[Burgstraße 2]] an der Ecke zur Engerstraße, so dass das Ladenlokal derzeit verwaist ist. | Zuletzt war im Haus ein Rieker Store mit Schuhen der Marke Rieker. Mandy und Jürgen-Dieter Gluch als Inhaber erweiterten Ihre Präsenz neben Krefeld und Tönisvorst auch in Kempen. Anfang 2021 zog das Geschäft aber zur [[Burgstraße 2]] an der Ecke zur Engerstraße, so dass das Ladenlokal derzeit verwaist ist. | ||
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Version vom 17. Juni 2021, 12:08 Uhr
Dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit straßenparallelem Dachfirst und vorgesetztem Dreiecksgiebel. Die Fassade gliedert sich in drei Achsen. Im Erdgeschoss ist eine Schaufensteranlage eingebaut, die jedoch die Dreiachsigkeit fortsetzt. Im I. und II. OG sind die originalen Fenstergewände noch erhalten. Die Fenster selbst sind mit Sprossenteilung versehen. Die geputzte Fassade ist horizontal durch zwei kräftige Gesimse untergliedert.[1]
Die Bewohner nach 1940
Nach dem Tod von Anton Deckers jun., der Haus und Geschäft von seinem Vater Anton übernommen hatte, der es 1873 gegründet hatte, führte seine Witwe Maria Deckers das Pozellangeschäft, zusammen mit der Tochter Maria (Mary) Deckers bis 1943 weiter. Die Zigarrenfabrik im Hinterhaus wurde aufgegeben. Während des 2. Weltkrieges wurden durch "Einquartierungen" verschiedene weitere Bewohner in dem Haus aufgenommen.
Nach 1945 lebten in der ersten Etage Maria und Mary Deckers mit der 1942 geborenen Hella. In der 2. Etage wohnte das Ehepaar Bastian mit dem erwachsenen Sohn Peter und einer Tochter, die um 1949 ihre kleine Tochter durch Diphterie verlor. Verschiedentlich gab es auch möbilierte Untermieter, deren Namen aber nicht mehr bekannt sind; u.a. 1947 ein Uhrmacher der Firma Uhren Kempkens von der Peterstraße.
Das Ladengeschäft wurde an das Ehepaar Funken verpachtet, die dort ein Lebensmittelgeschäft betrieben und mit ihren Kindern im Hinterhaus wohnten. Das Schaufenster (im Bild rechts) war lange Zeit eine Verkaufsstelle für selbstgemachtes Eis. Später betrieb dort Harry Weimann aus Krefeld als Untermieter seine erste Eis- und Pommes-Frites-Verkaufsstelle.
Ende 1950 wechselten die Mieter. Der Düsseldorfer Heinz Biefang, der zuvor den Gasthof "Tivoli" am Bahnhof bewirtschaft hatte, zog mit Ehefrau und drei Töchtern ins Hinterhaus und richtete vorne im ehemaligen Ladenlokal als Wirt sein "Marktstübchen" ein, welches er bis 1971 mit seiner Ehefrau betrieb.
Danach bewirtschafteten für ein gutes halbes Jahr Ana und "Branko" Opacak aus Kroatien dort ihr erstes Lokal, welches 1972 nach einem Kurzschluss in der Elektrik ausbrannte (siehe auch Ellenstraße 1).
Maria Deckers lebte noch bis 1974 in der zweiten Etage, da die erste Etage durch den Brand unbewohnbar geworden war. Dann wurde das Haus nach vier Generationen im Familienbesitz an den Kempener Bauunternehmer Heckmann verkauft. Es wurde gründlich instandgesetzt und kernsaniert und hat heute neben dem Geschäftslokal, verschiedene abgeschlossene Mietwohnungen.
Bis 2010, als sich dort das Herrenausstattungsgeschäft Die Cravatte niedergelassen hat, war in dem Haus ein Modegeschäft Markt 5 der Familie Diedeling, anschließend (spätestens 2004) Die Wäschetruhe von Gerda Kleinertz beheimatet. Dort bekam man Tag- und Nachtwäsche für Damen und Herren und Mode für Tisch, Bett und Bad.[2]
Zuletzt war im Haus ein Rieker Store mit Schuhen der Marke Rieker. Mandy und Jürgen-Dieter Gluch als Inhaber erweiterten Ihre Präsenz neben Krefeld und Tönisvorst auch in Kempen. Anfang 2021 zog das Geschäft aber zur Burgstraße 2 an der Ecke zur Engerstraße, so dass das Ladenlokal derzeit verwaist ist.
Adressbuch Kempen 1898:
- Deckers Anton, Cigarrenfabrik, Porzellan- u. Galanteriewarenhandlung
Adressbuch Kempen 1912:
- Deckers, Anton, Galanteriew.- Tabak- u. Zigarrenhandlg., Markt 5
Adressbuch Kempen 1925:
- Deckers Ant., Kaufmann, Markt 5
Adressbuch Kempen 1930/31:
- Deckers Anton, Kaufmann, Glas- u. Porzellangeschäft, Haushaltsartikel, Markt 5
Adressbuch Kempen 1937:
- Deckers Maria, Wwe. Galanterie- u. Tabakwaren
Fotogalerie - Bilddokumente von Anno Dazumal:
Verweise auf externe Websites:
Website Min Kempe (derzeit offline)
Quellen