Peterstraße 23

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Peterstr. 23, heute Kolpinghaus (damals mit Friseur Egon Wersch) mit angebautem Lagergebäude
Vom Hessenring aus gesehen: Rückfront Konsum und ehemaliges Haus Hirsch/Wersch; Anfang der 1970er

An der Peterstraße 23 lebte die jüdische Metzger-Familie Hirsch: Isidor, Johanna, Hannchen, Emmy und Walter wurden von den Nazis ermordet.[1] Ernst Hirsch, geb. 1904, emigrierte nach Neuseeland.[2]


Nach dem Krieg erweiterte im Haus der ehemaligen Metzgerei von Ernst Hirsch das benachbarte Möbelhaus Renkes seine Geschäftsräume. Später führte der Friseur Egon Wersch von 1963 bis '65 hier seinen Friseursalon. Nach Abriss des Hauses wurde 1981 an dieser Stelle der Neubau des Kolpinghauses fertiggestellt.[3] Architekt war damals Heinz Cobbers, der zum Beispiel auch das Kempener Rathaus gebaut hat (siehe untenstehenden Artikel). Die ersten Wirte des gastronomischen Betriebs waren Uschi und Willy Quast. Vorsitzender der Kolpingfamilie war Ludwig Krabler.[4]

Vom alten Kolpinghaus am Hessenring übernommen wurde die Figur das heiligen Josef, die auf einer eigens errichteten Konsole an der Peterstraße steht.

St. Joseph in neuem Glanz — In frischem Glanz blickt die Statue des Heiligen Joseph von ihrer Konsole am neuen Kolpinghaus auf die Passanten in der Peterstraße. Der Kempener Steinmetz und Steinbildhauermeister Manfred Messing restaurierte die mannshohe Figur aus französischem Kalkstein, die seit 1906/07 am alten Kolpinghaus am Hessenring zu sehen war, in mehrwöchiger Arbeit. Kleinere, oberflächliche Verwitterungen des gut erhaltenen Standbilds schliff er vorsichtig ab, die im Krieg verlorengegangene rechte Hand rekonstruierte er nach dem Vorbild einer ähnlichen Joseph-Figur in Straelen. Die emporgestreckte Hand hielt früher eine Lilie. vielleicht aus Metall als Symbol der Reinheit. Um auch Sie vorbildlich wiederherzustellen, sucht Architekt Heinz Cobbers Detailaufnahmen der Statue in ihrem ursprünglichen Zustand. Wer den steinernen Joseph, Schutzpatron der Handwerker und der Kolpingfamilie, am Beginn unseres Jahrhunderts geschaffen hat, weiß keiner. War es vielleicht der Steinmetz Bernhard Messing, Großvater des jetzigen Restaurators, der 1896 in Kempen mit seiner Arbeit begann? Oder, wie Stadtarchivar Jakob Hermes vorsichtig vermutet, der neugotische Bildhauer Perey, der um die Jahrhundertwende Grabsteine auf dem alten Friedhof fertigte? Vielleicht gibt die 1856 begonnene Chronik der Kolpingfamilie in alter deutscher Schrift Auskunft — aber sie ist noch nicht systematisch ausgewertet.[5]

Die Heiligenfigur des hl. Josef am heutigen Kolpinghaus (Peterstraße 23) in der Denkmalliste


Quellen

  1. WZ-Newsline 1.12.2014
  2. Heimatbuch des Kreises Viersen, 1979, S. 245:
    Hirsch, Ernst, geb. 1904
    Kempen, Peterstr. 23
    emigriert Neuseeland
  3. https://www.facebook.com/photo.php?fbid=988566047835648&set=oa.543527059005017&type=1&theater
  4. vgl. Rheinische Post, 25.9.1981, Ein Haus der Häuser, zur Einweihung des neuen Kolpinghauses
  5. Udtke, Gert, St. Joseph in neuem Glanz, in: Rheinische Post 6. Mai 1981

Zur Straßenliste Peterstraße



RP Neubau Kolpinghaus, 29.1.1981