Isaak Kounen

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Bestes Beispiel für den sozialen Aufstieg, der sich seit der Wiederansiedlung vollzogen hat, ist der Kaufmann Isaak Kounen, der am 30. September 1810 als Sohn des Geldwechslers Salomon Kounen an der Ellenstraße geboren worden war, 1886 starb und wohl die bedeutendste jüdische Persönlichkeit im Kempen des 19. Jahrhunderts darstellt. Seine Beliebtheit speiste sich aus drei Quellen: Wirtschaftlicher Erfolg, politische Aktivität, soziales Engagement. Bereits 1837 war er Inhaber einer Seidenmanufaktur, d.h. einer der Vorreiter der Industrialisierung in Kempen. Er zählte zu den höchst besteuerten Bürgern der Stadt und begründete zahlreiche Stiftungen zur Unterstützung - auch christlicher - hilfsbedürftiger Bürger. Viele Jahre hindurch war er im Vorstand der Synagogengemeinde, zu dessen Vorsitzendem er wie selbstverständlich gewählt worden war. Damit nicht genug, sprang er als Religionslehrer für die jüdischen Kinder ein, wirkte - nachdem das Judengesetz von 1847 das möglich gemacht hatte - als Mitglied des Stadtrats und seiner wichtigsten Ausschüsse, aber auch der Gladbacher Handelskammer. Ihm wird das Haus Buttermarkt 2 (heute Bastelstudio Kempen) zugeschrieben; in ihm soll er auch gewohnt haben.

Im neuen Wohngebiet "An der Kreuzkapelle" wurden 2012 zwei Straßen, die Selma-Bruch-Straße und die Isaak-Kounen-Straße, nach jüdischen Bürgern / Bürgerinnen benannt zur Erinnerung an das ehemalige jüdische Leben in Kempen sowie die Lebensgeschichten zweier bemerkenswerter Persönlichkeiten.[1]

Hermes schreibt in seiner Beschreibung des Hauses Issak Kounen das Haus Buttermarkt 15, das heutige Kino zu; hier wird das Haus Buttermarkt 2 genannt. Vielleicht stimmt ja beides.



Quellen:

  1. auszugsweise aus „Jüdisches Leben in Kempen - ein Überblick" von Dr. Hans Kaiser, in: Erläuterungen auf kempen.de zur Isaak-Kounen-Straße