Von Loe-Str. 14

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Hier lebte vor dem Krieg die Familie Mendel. Zum Gedenken an ihr Schicksal während der Herrschaft des Nationalsozialismus wurden am 15. Dezember 2015 4 "Stolpersteine" vor dem Haus verlegt.

"An der Von-Loe-Straße 14 werden vier Steine für die jüdische Familie Mendel installiert. Der Viehhändler Andreas Mendel, seine Frau Paula und ihr Sohn Kurt wurden am 11. Dezember 1941 nach Riga deportiert, in den von der deutschen Wehrmacht besetzten Teil der Sowjetunion. Kurts jüngere Schwester Liesel hatten die Eltern 1939 mit einem Kindertransport in die vermeintliche Sicherheit der Niederlande gebracht. Aber 1940 besetzte die Wehrmacht das neutrale Land. Als das Mädchen dort erfuhr, dass man seine Familie deportiert hatte und sie sich nach ihrem Verbleib erkundigte, wurde sie selbst verhaftet und starb 1942 in Auschwitz. Auch Liesel Mendels Eltern wurden ermordet. Ihr Vater Andreas erkrankte an den Strapazen beim Bau eines KZ und wurde, weil arbeitsunfähig, im Januar 1942 erschossen. Seine Frau Paula starb 1945 im KZ Stutthof am Hungertyphus. Ihr Sohn Kurt war der einzige Kempener Jude, der die Deportation überlebte. (Niederrhein im Blick)[1]


Siehe hierzu auch Kaiser, Hans, Spurensuche unter Min-Kempe.de.


Heimatbuch des Kreises Viersen. 1979, S. 253:

  • Mendel, Andreas

geb. 9. 7. 1892 St. Hubert
Viehhandlung
Kempen, Von-Loe-Str. 14
dep. Riga 11.12.1941
† 1942 Salaspils (erschossen)

  • Mendel, Lieselotte

geb. 16. 5. 1924
Kempen, Von-Loe-Str. 14
dep. Auschwitz 11.12.1941 †

  • Mendel, Paula, geb. Weinberg

geb. 9. 11. 1894 Liebenau
Ehefrau des Andreas Mendel
Kempen, Von-Loe-Str. 14
dep. Riga 11.12.1941
† Stutthof

  • Mendel, Kurt

geb. 27. 9. 1922 Kempen
Schreiner
Kempen
dep. Riga 11.12.1941, KZ, Aba, Stutthof
Überlebender
Anm.: Adresse hier nicht angegeben


  1. Kaiser, Hans, Kempens erste Stolpersteine erinnern an den Nazi-Terror, in: Niederrhein im Blick, Nr. 24/2015, 5.12.2015, S. 1 und S. 14