Peterstraße 24: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Haus Ludowigs'''
 
'''Haus Ludowigs'''
  
Im selben Jahr, als in Frankreich die Große Revolution (1789) losbrach, baute der Kaufmann Franz Lambertz dieses Haus. 1794 marschierten die Truppen der Revolution auch in Kempen ein, und Lambertz wurde nach wenigen Jahren Bürgermeister der französischen Verwaltung.
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Der ehemalige Stadtarchivar Jakob Hermes schrieb über das Haus im Jahr 1983:<blockquote>Die breite dreigeschossige Front, unterteilt in 7 Achsen, ist durch 4 durchgehende Pfeiler stärker gegliedert. Es war das Wohnhaus des Franz Lamberts, der während der Franzosenzeit dreimal Maire von Kempen gewesen ist. Die wie am Horten-Haus in Haustein gefaßten Fenster zeigen im Schlußstein das Dekor des Louis-Seize-Stils. Es ist zu begrüßen, daß die Fenster des Erdgeschosses bei der derzeitigen Restaurierung wieder die ursprüngliche Größe erhalten und dadurch das einheitliche Gesamtbild wiederhergestellt wird. Im Schlußstein über dem Portal ist das Baujahr 1789 eingemeißelt. Das große Kaufmannshaus gelangte im vergangenen Jahrhundert in den Besitz der aus Köln übergesiedelten Kaufmannsfamilie Ludowigs, die im Südwesten der Stadt im Bereich Hessenring/Wiesenstraße über beträchtlichen Grundbesitz verfügte. Nach dieser angesehenen und vermögenden Familie erhielt das Haus seinen bleibenden Namen.<ref>Hermes, Jakob, Bürgerhäuserr im Stadtbild von Kempen - 2. Teil, in: Heimatbuch des Kreises Viersen, 1983, S. 166ff., hier S. 172</ref></blockquote>Im selben Jahr, als in Frankreich die Große Revolution (1789) losbrach, baute der Kaufmann Franz Lambertz dieses Haus. 1794 marschierten die Truppen der Revolution auch in Kempen ein, und Lambertz wurde nach wenigen Jahren Bürgermeister der französischen Verwaltung. Das große Tor, durch das einst die schweren Packwagen rollten, weist uns auf das alte Kaufmannshaus hin. Ähnlich wie Haus Horten / Kuhstraße besitzen die oberen Abschluss-Steine der Fenster das zierliche Dekor des Rokoko aus der Zeit des französischen Königs Louis XVI (1774 - 1792).<ref>[http://www.kempen.de/de/inhalt/station-11-haus-ludowigs/ Kempen.de - Altstadtrundgang]</ref>
 
 
Das große Tor, durch das einst die schweren Packwagen rollten, weist uns auf das alte Kaufmannshaus hin. Ähnlich wie Haus Horten / Kuhstraße besitzen die oberen Abschluss-Steine der Fenster das zierliche Dekor des Rokoko aus der Zeit des französischen Königs Louis XVI (1774 - 1792) .
 
 
 
Der heutige Name erinnert an eine dort wohnhafte Kaufmannsfamilie, die im 18. Jahrhundert von Köln nach Kempen übersiedelte.<ref>[http://www.kempen.de/de/inhalt/station-11-haus-ludowigs/ Kempen.de - Altstadtrundgang]</ref>
 
  
 
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war hier das Fuhrunternehmen von Jakob Roosen, das laut Adressbuch 1898 noch auf der [[Thomasstraße 8]] war.
 
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war hier das Fuhrunternehmen von Jakob Roosen, das laut Adressbuch 1898 noch auf der [[Thomasstraße 8]] war.
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Version vom 8. Mai 2023, 18:17 Uhr

Konsum-peterstrasse-kempen.jpg
Haus Ludowigs als Konsum.jpg
Rückfront Konsum und ehemaliges Haus Hirsch und gegenüber Horten Anfang der 1970er

Haus Ludowigs

Der ehemalige Stadtarchivar Jakob Hermes schrieb über das Haus im Jahr 1983:

Die breite dreigeschossige Front, unterteilt in 7 Achsen, ist durch 4 durchgehende Pfeiler stärker gegliedert. Es war das Wohnhaus des Franz Lamberts, der während der Franzosenzeit dreimal Maire von Kempen gewesen ist. Die wie am Horten-Haus in Haustein gefaßten Fenster zeigen im Schlußstein das Dekor des Louis-Seize-Stils. Es ist zu begrüßen, daß die Fenster des Erdgeschosses bei der derzeitigen Restaurierung wieder die ursprüngliche Größe erhalten und dadurch das einheitliche Gesamtbild wiederhergestellt wird. Im Schlußstein über dem Portal ist das Baujahr 1789 eingemeißelt. Das große Kaufmannshaus gelangte im vergangenen Jahrhundert in den Besitz der aus Köln übergesiedelten Kaufmannsfamilie Ludowigs, die im Südwesten der Stadt im Bereich Hessenring/Wiesenstraße über beträchtlichen Grundbesitz verfügte. Nach dieser angesehenen und vermögenden Familie erhielt das Haus seinen bleibenden Namen.[1]

Im selben Jahr, als in Frankreich die Große Revolution (1789) losbrach, baute der Kaufmann Franz Lambertz dieses Haus. 1794 marschierten die Truppen der Revolution auch in Kempen ein, und Lambertz wurde nach wenigen Jahren Bürgermeister der französischen Verwaltung. Das große Tor, durch das einst die schweren Packwagen rollten, weist uns auf das alte Kaufmannshaus hin. Ähnlich wie Haus Horten / Kuhstraße besitzen die oberen Abschluss-Steine der Fenster das zierliche Dekor des Rokoko aus der Zeit des französischen Königs Louis XVI (1774 - 1792).[2]

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war hier das Fuhrunternehmen von Jakob Roosen, das laut Adressbuch 1898 noch auf der Thomasstraße 8 war.


Haus Nr. 24 ist in der Denkmalliste eingetragen.



Quellen

  1. Hermes, Jakob, Bürgerhäuserr im Stadtbild von Kempen - 2. Teil, in: Heimatbuch des Kreises Viersen, 1983, S. 166ff., hier S. 172
  2. Kempen.de - Altstadtrundgang



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