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[[File:Haus_Basels_mit_Brauerei.jpg|400px|rechts|thumb|Haus Basels mit angrenzendem Wirtschaftsgebäude]]
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'''Haus Basels, Neustr. 32 - ehem. Posthalterei''':  
 
'''Haus Basels, Neustr. 32 - ehem. Posthalterei''':  
  
 
Hinter der Stuckfassade von 1885 verbirgt sich ein Fachwerkhaus. Seinen Namen trägt es nach einer Familie, die fast vier Jahrhunderte hindurch ihre Rolle bei der Entwicklung der Stadt gespielt hat. 1743 lag hier das Gasthaus ''Zum Roßkamm'' des Johann Conrad Basels.  
 
Hinter der Stuckfassade von 1885 verbirgt sich ein Fachwerkhaus. Seinen Namen trägt es nach einer Familie, die fast vier Jahrhunderte hindurch ihre Rolle bei der Entwicklung der Stadt gespielt hat. 1743 lag hier das Gasthaus ''Zum Roßkamm'' des Johann Conrad Basels.  
 
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[[Datei:Anzeige Basels Adressbuch 1959.png|rand|mini|564x564px|Anzeige der Fa. Basels im Adressbuch 1959]]
 
Wie die Maueranker auf der Hofseite ausweisen, erweiterte er 1751 das alte Gebäude um einen zweiten, gleich großen Fachwerkbau zur Hofseite hin. 1768 erwarb sein Vetter Peter Jakob Basels das Haus. Er ließ es ein Jahr später mit Ziegeln ummauern und brachte seine Initialen und die seiner Frau Anna Catharina Dannewitz über dem Eingang an. Im Gasthaus, zu dem eine eigene Brauerei und Landwirtschaft gehörten, richtete er eine Posthalterei mit bis zu 16 Pferden ein, die bis zum Bau der Eisenbahn (1863) bestand.  
 
Wie die Maueranker auf der Hofseite ausweisen, erweiterte er 1751 das alte Gebäude um einen zweiten, gleich großen Fachwerkbau zur Hofseite hin. 1768 erwarb sein Vetter Peter Jakob Basels das Haus. Er ließ es ein Jahr später mit Ziegeln ummauern und brachte seine Initialen und die seiner Frau Anna Catharina Dannewitz über dem Eingang an. Im Gasthaus, zu dem eine eigene Brauerei und Landwirtschaft gehörten, richtete er eine Posthalterei mit bis zu 16 Pferden ein, die bis zum Bau der Eisenbahn (1863) bestand.  
  
Seine Nachfahren bekleideten öffentliche Ämter in der Stadt und wirkten als Inhaber mittelständischer Betriebe über ihre Grenzen hinaus. "Maria Basels (1886-1969) war die letzte Angehörige der Familie Basels, die mit zahlreichen Namensträgern fast vier Jahrhunderte lang in Kempen ansässig war und u.a. eine Seifensiederei betrieb. Gemeinsam mit ihrem Bruder und ihrer Schwester machte Maria nach dem Ende des 1. Weltkrieges mit einem Lebensmittelgroßhandel einen neuen Anfang. Nach dem Tod des Bruders im Jahre 1928 führten die Schwestern das Unternehmen weiter und gliederten im Jahre 1937 noch eine Kaffeerösterei hinzu. Gestützt auf eine 18-köpfige Belegschaft arbeiteten die Schwestern 31 Jahre lang bis zum Tode von Frieda Basels zusammen. Maria zog sich dann aus dem Geschäftsleben zurück und übertrug das Geschäft an ihren langjährigen Geschäftsführer. Maria Basels vermachte ihr Privatvermögen der Stadt Kempen. Die Nutzbarmachung des Vermögens ist in einer Stiftung für minderbemittelte ältere Mitbürger und in einer Stiftung für das Städtische Kramer-Museum zur Erhaltung des wertvollen Mobiliars festgelegt."<ref>[https://www.kempen.de/de/inhalt/maria-basels-strasse/ Kempen.de - Erläuterungen zur Namensgebung der Maria-Basels-Straße in Kempen]</ref>
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Seine Nachfahren bekleideten öffentliche Ämter in der Stadt und wirkten als Inhaber mittelständischer Betriebe über ihre Grenzen hinaus. "Maria Basels (1886-1969) war die letzte Angehörige der Familie Basels, die mit zahlreichen Namensträgern fast vier Jahrhunderte lang in Kempen ansässig war und u.a. eine Seifensiederei betrieb. Im Adressbuch von 1898 findet man den Eintrag "Josef Basels; Neustr. 32; Älteste, bestrenommirte Seifenfabrik am Platze". Gemeinsam mit ihrem Bruder und ihrer Schwester machte Maria Basels nach dem Ende des 1. Weltkrieges mit einem Lebensmittelgroßhandel einen neuen Anfang. Nach dem Tod des Bruders im Jahre 1928 führten die Schwestern das Unternehmen weiter und gliederten im Jahre 1937 noch eine Kaffeerösterei hinzu. Gestützt auf eine 18-köpfige Belegschaft arbeiteten die Schwestern 31 Jahre lang bis zum Tode von Frieda Basels zusammen. Maria zog sich dann aus dem Geschäftsleben zurück und übertrug das Geschäft an ihren langjährigen Geschäftsführer. Maria Basels vermachte ihr Privatvermögen der Stadt Kempen. Die Nutzbarmachung des Vermögens ist in einer Stiftung für minderbemittelte ältere Mitbürger und in einer Stiftung für das Städtische Kramer-Museum zur Erhaltung des wertvollen Mobiliars festgelegt."<ref>[https://www.kempen.de/de/inhalt/maria-basels-strasse/ Kempen.de - Erläuterungen zur Namensgebung der Maria-Basels-Straße in Kempen]</ref>
  
 
Die Familie starb mit dem Tode der Maria Basels (1969) aus. Doch lebt der Name in ihren beiden Stiftungen weiter: In der Maria-Basels-Altenheimstiftung, zu der auch dieses Haus gehört, und in der Maria-Basels-Stiftung für das Kramer-Museum, wo das Interieur aufbewahrt wird.<ref>[https://www.kempen.de/de/inhalt/station-19-haus-basels/ Kempen.de - Altstadtrundgang]</ref>
 
Die Familie starb mit dem Tode der Maria Basels (1969) aus. Doch lebt der Name in ihren beiden Stiftungen weiter: In der Maria-Basels-Altenheimstiftung, zu der auch dieses Haus gehört, und in der Maria-Basels-Stiftung für das Kramer-Museum, wo das Interieur aufbewahrt wird.<ref>[https://www.kempen.de/de/inhalt/station-19-haus-basels/ Kempen.de - Altstadtrundgang]</ref>
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Das Haus ist in der [http://www.limburg-bernd.de/Viersen/DenkKem/Nr.%2038.htm Denkmalliste] eingetragen.
 
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Aktuelle Version vom 24. März 2021, 14:37 Uhr

Haus Basels mit angrenzendem Wirtschaftsgebäude

Haus Basels, Neustr. 32 - ehem. Posthalterei:

Hinter der Stuckfassade von 1885 verbirgt sich ein Fachwerkhaus. Seinen Namen trägt es nach einer Familie, die fast vier Jahrhunderte hindurch ihre Rolle bei der Entwicklung der Stadt gespielt hat. 1743 lag hier das Gasthaus Zum Roßkamm des Johann Conrad Basels.

Anzeige der Fa. Basels im Adressbuch 1959

Wie die Maueranker auf der Hofseite ausweisen, erweiterte er 1751 das alte Gebäude um einen zweiten, gleich großen Fachwerkbau zur Hofseite hin. 1768 erwarb sein Vetter Peter Jakob Basels das Haus. Er ließ es ein Jahr später mit Ziegeln ummauern und brachte seine Initialen und die seiner Frau Anna Catharina Dannewitz über dem Eingang an. Im Gasthaus, zu dem eine eigene Brauerei und Landwirtschaft gehörten, richtete er eine Posthalterei mit bis zu 16 Pferden ein, die bis zum Bau der Eisenbahn (1863) bestand.

Seine Nachfahren bekleideten öffentliche Ämter in der Stadt und wirkten als Inhaber mittelständischer Betriebe über ihre Grenzen hinaus. "Maria Basels (1886-1969) war die letzte Angehörige der Familie Basels, die mit zahlreichen Namensträgern fast vier Jahrhunderte lang in Kempen ansässig war und u.a. eine Seifensiederei betrieb. Im Adressbuch von 1898 findet man den Eintrag "Josef Basels; Neustr. 32; Älteste, bestrenommirte Seifenfabrik am Platze". Gemeinsam mit ihrem Bruder und ihrer Schwester machte Maria Basels nach dem Ende des 1. Weltkrieges mit einem Lebensmittelgroßhandel einen neuen Anfang. Nach dem Tod des Bruders im Jahre 1928 führten die Schwestern das Unternehmen weiter und gliederten im Jahre 1937 noch eine Kaffeerösterei hinzu. Gestützt auf eine 18-köpfige Belegschaft arbeiteten die Schwestern 31 Jahre lang bis zum Tode von Frieda Basels zusammen. Maria zog sich dann aus dem Geschäftsleben zurück und übertrug das Geschäft an ihren langjährigen Geschäftsführer. Maria Basels vermachte ihr Privatvermögen der Stadt Kempen. Die Nutzbarmachung des Vermögens ist in einer Stiftung für minderbemittelte ältere Mitbürger und in einer Stiftung für das Städtische Kramer-Museum zur Erhaltung des wertvollen Mobiliars festgelegt."[1]

Die Familie starb mit dem Tode der Maria Basels (1969) aus. Doch lebt der Name in ihren beiden Stiftungen weiter: In der Maria-Basels-Altenheimstiftung, zu der auch dieses Haus gehört, und in der Maria-Basels-Stiftung für das Kramer-Museum, wo das Interieur aufbewahrt wird.[2]

Seit vielen Jahren, wahrscheinlich seit dem Tod von Maria Basels[3] ist das Haus eine Dependance des Rathauses. Heute sind dort beispielsweise das Ordnungsamt und das Standesamt untergebracht.

Das Haus ist in der Denkmalliste eingetragen.


Quellen

  1. Kempen.de - Erläuterungen zur Namensgebung der Maria-Basels-Straße in Kempen
  2. Kempen.de - Altstadtrundgang
  3. Adresse unter Rathaus Kempen schon erwähnt in der Beilage zum Stadtorientierungsplan 1971



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