Markt 11: Unterschied zwischen den Versionen

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"Bruno (Spitzname: Bimbo) Sieben wurde am 8. September 1923 als zweiter Sohn des Kaufmanns Karl Johann Sieben und seiner Ehefrau Maria Katharina geb. Boekstegers in Kempen geboren'. Nach Besuch der heimischen katholischen Volksschule und der Kaufmannsschule Krefeld absolvierte er von 1939 bis 1941 eine kaufmännische Lehre bei der Krefelder Firma H. Laurentius, war dann das übliche halbe Jahr beim Arbeitsdienst und und trat anschließend in das mütterliche Geschäft, die Fachhandlung Samen Sieben für Gartenbedarf und Landwirtschaft, im Besitz der Witwe Karl Sieben in Kempen, Markt 11, ein."<ref>Kaiser, Hans, Vom gläubigen Offizier zum Nazi-Gegner — aus den Frontbriefen von Bruno Sieben, in: Heimatbuch des Kreises Viersen 2015, S. 21ff.</ref>
 
"Bruno (Spitzname: Bimbo) Sieben wurde am 8. September 1923 als zweiter Sohn des Kaufmanns Karl Johann Sieben und seiner Ehefrau Maria Katharina geb. Boekstegers in Kempen geboren'. Nach Besuch der heimischen katholischen Volksschule und der Kaufmannsschule Krefeld absolvierte er von 1939 bis 1941 eine kaufmännische Lehre bei der Krefelder Firma H. Laurentius, war dann das übliche halbe Jahr beim Arbeitsdienst und und trat anschließend in das mütterliche Geschäft, die Fachhandlung Samen Sieben für Gartenbedarf und Landwirtschaft, im Besitz der Witwe Karl Sieben in Kempen, Markt 11, ein."<ref>Kaiser, Hans, Vom gläubigen Offizier zum Nazi-Gegner — aus den Frontbriefen von Bruno Sieben, in: Heimatbuch des Kreises Viersen 2015, S. 21ff.</ref>
  
Nach 1959 wurde das Haus zur Samengroßhandlung ausgebaut, in der man aber auch Gartengeräte, Kleintiere und Tiernahrung kaufen konnte. Bruno Sieben starb in den achtziger Jahren bei einem Verkehrsunfall. In den letzten Jahren verkaufte Brunos Frau Waltraud, geb. Franke von der Ellenstraße, am Buttermarkt noch bis 1993 gemeinsam mit ihrer Tochter Barbara vorrangig Geschenkartikel. Die Samenhandlung wurde von Brunos Sohn Christian im hinteren Teil des Geschäftes weitergeführt.
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Nach 1959 wurde das Haus zur Samengroßhandlung ausgebaut, in der man Gartengeräte und Pflanzenschutzmittel, aber auch Kleintiere und Tiernahrung kaufen konnte. Bruno Sieben starb in den achtziger Jahren bei einem Verkehrsunfall. In den letzten Jahren verkaufte Brunos Frau Waltraud, geb. Franke von der Ellenstraße, am Buttermarkt noch bis 1993 gemeinsam mit ihrer Tochter Barbara vorrangig Geschenkartikel. Die Samenhandlung wurde von Brunos Sohn Christian im hinteren Teil des Geschäftes weitergeführt.
  
 
Nachdem dort danach für wenige Jahre ein Sportgeschäft war, findet man heute in den Räumen nach umfangreicher Renovierung und komplettem Rückbau der schönen Front das italienisches Restaurant ''La Piazza''. Die alte Stuckfassade war damals  dem Umbau zu einem modernen Geschäft zum Opfer gefallen.
 
Nachdem dort danach für wenige Jahre ein Sportgeschäft war, findet man heute in den Räumen nach umfangreicher Renovierung und komplettem Rückbau der schönen Front das italienisches Restaurant ''La Piazza''. Die alte Stuckfassade war damals  dem Umbau zu einem modernen Geschäft zum Opfer gefallen.

Version vom 14. März 2021, 09:38 Uhr

Vergleichsfotos: Markt Nr. 11, damals und heute

1875 wurde am Markt 11 von Wilhelm und Theodora Sieben die erste Samenhandlung, als "Fachgeschäft für Saatgut" gegründet.

Bruno Sieben am Zapfhahn.(Ausschnitt aus einem Schmalfilm von 1957 über Kempen)

Gut 20 Jahre später kam eine Gaststätte hinzu, die ab 1922 von Karl Sieben und ab den 1950ern von dessen Sohn Bruno weitergeführt wurde.

"Bruno (Spitzname: Bimbo) Sieben wurde am 8. September 1923 als zweiter Sohn des Kaufmanns Karl Johann Sieben und seiner Ehefrau Maria Katharina geb. Boekstegers in Kempen geboren'. Nach Besuch der heimischen katholischen Volksschule und der Kaufmannsschule Krefeld absolvierte er von 1939 bis 1941 eine kaufmännische Lehre bei der Krefelder Firma H. Laurentius, war dann das übliche halbe Jahr beim Arbeitsdienst und und trat anschließend in das mütterliche Geschäft, die Fachhandlung Samen Sieben für Gartenbedarf und Landwirtschaft, im Besitz der Witwe Karl Sieben in Kempen, Markt 11, ein."[1]

Nach 1959 wurde das Haus zur Samengroßhandlung ausgebaut, in der man Gartengeräte und Pflanzenschutzmittel, aber auch Kleintiere und Tiernahrung kaufen konnte. Bruno Sieben starb in den achtziger Jahren bei einem Verkehrsunfall. In den letzten Jahren verkaufte Brunos Frau Waltraud, geb. Franke von der Ellenstraße, am Buttermarkt noch bis 1993 gemeinsam mit ihrer Tochter Barbara vorrangig Geschenkartikel. Die Samenhandlung wurde von Brunos Sohn Christian im hinteren Teil des Geschäftes weitergeführt.

Nachdem dort danach für wenige Jahre ein Sportgeschäft war, findet man heute in den Räumen nach umfangreicher Renovierung und komplettem Rückbau der schönen Front das italienisches Restaurant La Piazza. Die alte Stuckfassade war damals dem Umbau zu einem modernen Geschäft zum Opfer gefallen.


Biografische Skizzen zu Bruno Sieben findet man in einem Aufsatz von Hans Kaiser im Heimatbuch 2015.






Adressbuch Kempen 1879:

  • Bäcker Wilh. Sieben, Kempen, Haus-Nr. 105
  • Guanohandlung Wilh. Sieben, Kempen, Haus-Nr. 105
  • Colonial- und Specereiwaarenhandlung Wilh. Sieben, Kempen, Haus-Nr. 105

Adressbuch Kempen 1898:

  • Sieben W., Bäcker, Wirt u. Spezereihandlung, Colonialwaren, Markt 11

Adressbuch Kempen 1912:

  • Sieben, Wilh., Sämereien, Futter-, Düngemittel und Landesprodukte, Restauration, Markt 11
  • Sieben, Heinr., Kandidat des höh. Lehramts, Markt 11

Adressbuch Kempen 1925:

  • Sieben, Karl, Wirt u. Samenhandl. Markt 11
  • Sieben, Wilh. (Inh. Karl Sieben), Sämereien, Futter-, Düngem. u. Landesprod., Restaur., Markt 11

Adressbuch Kempen 1930/31:

  • Sieben Karl, Wtw., Wirtin, Markt 11
  • Sieben Wilhelm, Restaurant u. Samenhandlg., Markt 11

Adressbuch Kempen 1937:

  • Sieben Maria, Wwe., Wirtschaft, Samenhandlung, Markt 11



Zur Straßenliste Buttermarkt (Markt)

  1. Kaiser, Hans, Vom gläubigen Offizier zum Nazi-Gegner — aus den Frontbriefen von Bruno Sieben, in: Heimatbuch des Kreises Viersen 2015, S. 21ff.