Markt 1

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Das alte Rathaus auf dem Markt stammte aus dem Jahre 1747/49 und tat seinen Dienst rd. 200 Jahre, bis es 1943 und 1945 durch Fliegerbomben getroffen und zerstört wurde.

Im Verwaltungsbericht von 1909 finden man zu dem alten Rathaus diese Zeilen:

"Das Rathaus ist ein aus dem 17. Jahrhundert[1] stammender Backsteinbau mit Giebelvorbau, unter welchem bis September 1898 die Stadtwage angebracht war. In dem Gebäude befanden sich im Erdgeschoß eine gutgehende Wirtschaft "Zur Stadtwage", im Obergeschoss das Bürgermeisteramt und bis Oktober 1879 auch das Friedensgericht. Jetzt reicht das ganze Gebäude ausschließlich kaum für die Zwecke der Stadtverwaltung aus, von welcher noch die Kassenverwaltung getrennt in einem anderen Hause untergebracht werden muß (Anm.: Die war laut Adressbuch 1912 am Kirchplatz 11). Seit dem Umbau im Jahre 1890 sind 11 Räume (10 Büros und ein Retiradenraum) vorhanden. Im Erdgeschoß befinden sich ein Aufenthaltsraum für die Polizeibeamten, das Büro für Melde-, Militär-, Steuer- und Standesamtsachen sowie für Invaliden- und Versicherungswesen, ein Kommissionszimmer, die Registratur und die Retiraden; im Obergeschoß das Büro der allgemeinen Verwaltung, für Armenwesen und Polizeisachen, das Büro des Stadtsekretärs und der Amtsanwaltschaft, der Stadtverordneten-Sitzungssaal und das Amtszimmer des Bürgermeisters. Im Dachgeschoß sind Bibliothek und Rechnungen pp. untergebracht."[2] "Das städtische Verwaltungsgebäude (Rathaus) mußte, da es an Platz mangelte, im Jahre 1900 ganz für Verwaltungszwecke in Anspruch genommen werden., wodurch ein innerer Umbau bedingt wurde. Die Umbaukosten beliefen sich auf Mk. 10809. Im Jahre 1905 erhielt das Gebäude an der Kirchplatzseite eine Fassadenverblendung aus roten Verblendplättchen und neues Gesims. Auch wurde an dieser Seite ein in der Glasmalerei von Derix-Goch hergestellter Flurfenster eingebaut. Die Kosten der Verblendung pp. betrugen Mk. 1238,55, das Fenster kostete Mk. 170."[3]

Die Gastwirtschaft "Zur Stadtwage" wurde von der Familie Loerper betrieben. Im Adressbuch von 1898 erscheint unter Markt 1 noch der Schenkwirt Buyskens, was eigentlich nicht dazu passt, da schon 1890 nicht mehr von einer Gastwirtschaft die Rede ist. 1898 erscheint der Ackerer und Wirt Heinrich Loerper auch schon unter der Adresse Markt 23. Aber auch schon im Adressbuch von 1843 findet man den Namen Loerper mit der Gastwirtschaft „zum deutschen Haus ." Das Lokal "Zur Stadtwage" gab es dann wohl nur etwa bis 1840. Danach erscheint das Lokal unter dem Namen "Zum Deutschen Haus" - wahrscheinlich dann am Markt 23.




Am 21. Mai 1967, konnte die Stadtverwaltung wieder an den Markt zurückkehren, wo ein neues und größeres Rathaus entstanden war. Dieser moderne Arkadenbau beherrscht die ganze Ostseite des Marktplatzes. Er fügt sich gut in das geschichtlich gewachsene Stadtbild ein. Seit alters her trägt es die Nr. 1.


Adressbuch 1829:

  • Lörper, Jacob, Gastwirth, Straßenangabe dort: am Markt, ohne Nummer, aber nach den oben stehenden Berichten wohl Nr. im Rathausgebäude

Adressbuch 1898:

  • Rathaus, Markt 1
  • Buyskens Franz, Schenkwirt

Adressbuch 1912:

  • Rathaus, Markt 1, Fernspr. 11 Bürgermeister Lück, Karl


Bildergalerie:



Verweise auf externe Websites:

Die offizielle Internetseite der Stadt Kempen: www.kempen.de

Kempen Anno-Dazumal "Min-Kempe" www.min-kempe.de/rathaus.html

Kempen bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Kempen

Kempen bei Facebook: www.facebook.com/KempenamNiederrhein



Zur Straßenliste Buttermarkt (Markt)


  1. Widerspricht der vorangegangen Jahresangabe, deren Quelle nicht mehr bekannt ist. Zu prüfen!
  2. Bürgermeister Lück (Hrsg.), Verwaltungsbericht für die Jahre 1898 bis 1909, S. 228
  3. ebenda, S. 227f.