Judenstraße 7: Unterschied zwischen den Versionen

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In dem Baumeisterhaus aus dem Jahre 1742, befand sich 1809 Kempens erste Apotheke. Das Gebäude im Rokoko-Stil lag Judenstraße/Ecke Schulstraße. Errichtet worden war es von dem namhaften Stadtbaumeister Friedrich Vogt. 1970 musste das alte Gebäude einem schlichten Neubau Platz machen. Die Fa. Gall verlegte ihre Papierwarenhandlung von der [[Judenstraße 4]] in die neu errichteten Geschäftsräume. Frau Gall war die Schwester von Paul Wefers von der Engerstraße und damit auch die Schwester der bekannten Lehrerin Maria Schenk.<ref>Erzählung von Heinz Claaßen Febr. 2021</ref>
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Das heutige Gebäude an der Ecke zur Schulstraße wurde erst 1970 errichtet, nachdem das alte im Rokoko-Stil errichtete Gebäude abgerissen wurde. Es wurde um 1740 von dem bekannten Stadtbaumeister ''Friedrich Vogt'' errichtet. Zuvor gehörte die Immobilie wohl seinem Schwiegervater Bartholomaeus Bongartz. Vor der straßenweisen Nummerierung muss das Gebäude die Nummer 233 gehabt haben.
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"In dem Haus befand sich eine der ersten Kempener Apotheken. 1810 gründete der Apotheker ''Nicolas Mercelli'' aus Erkelenz im früheren Haus des Stadtbaumeisters Friedrich Vogt ... die Apotheke 'Zum goldenen Löwen'."<ref>https://www.kempen.de/de/inhalt/station-15-loewenapotheke/</ref> Am 17. Februar 1810 teilt Kempens ''Bürgermeister Thissen'' dem Aachener Präfekten in einem Brief mit, er habe dem ehrenwerten Herrn Nicolas Marcelli, Apotheker in Kempen, die Konzession zugestellt. Marzellis Nachfolger war ''August Hucklenbroich''. Er erscheint im Adressbuch von 1861 als Apotheker unter der Hausnummer 233. Er verlegte das Geschäft 1887 von der Judenstraße zum [[Markt 7|Markt]].
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Nach Fertigstellung des schlichten Neubaus im Jahr 1970 verlegte die Fa. Gall ihre Papierwarenhandlung von der [[Judenstraße 4]] in die neu errichteten Geschäftsräume. Frau Gall war die Schwester von Paul Wefers von der Engerstraße und damit auch die Schwester der bekannten Lehrerin Maria Schenk.<ref>Erzählung von Heinz Claaßen Febr. 2021</ref>
  
 
Bald darauf übergaben Gall ihr Schreibwarengeschäft an Wolfgang Jäger, der das Geschäft noch bis 1982 betrieb, bevor er mit seiner Frau Käthe in seine alte Heimat Bedburg/Erft zurückkehrte. Wolfgang Jäger verstarb im Jahr 2019 in Bedburg.
 
Bald darauf übergaben Gall ihr Schreibwarengeschäft an Wolfgang Jäger, der das Geschäft noch bis 1982 betrieb, bevor er mit seiner Frau Käthe in seine alte Heimat Bedburg/Erft zurückkehrte. Wolfgang Jäger verstarb im Jahr 2019 in Bedburg.
  
Seit einigen Jahren ist hier das ''Kempener Früchtehaus'' mit frischem Obst und Gemüse vertreten. Im benachbarten Ladenlokal, aber im selben Haus betreibt Silke Zander ihr ''"Radieschen"'' für neue und gebrauchte Kinderbekleidung.
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Seit einigen Jahren ist hier das ''Kempener Früchtehaus'' mit frischem Obst und Gemüse vertreten. Im benachbarten Ladenlokal, aber im selben Haus betreibt ''Silke Zanetti'' ihr ''"Radieschen"'' für neue und gebrauchte Kinderbekleidung. Im rückwärtigen Teil an der Orsaystraße ist das Geschäft "Bild und Kunst" von ''Helmut Körner''.
  
  

Version vom 11. März 2021, 17:14 Uhr

Judenstraße7, 2012
Judenstraße7 um 1930

Das heutige Gebäude an der Ecke zur Schulstraße wurde erst 1970 errichtet, nachdem das alte im Rokoko-Stil errichtete Gebäude abgerissen wurde. Es wurde um 1740 von dem bekannten Stadtbaumeister Friedrich Vogt errichtet. Zuvor gehörte die Immobilie wohl seinem Schwiegervater Bartholomaeus Bongartz. Vor der straßenweisen Nummerierung muss das Gebäude die Nummer 233 gehabt haben.

"In dem Haus befand sich eine der ersten Kempener Apotheken. 1810 gründete der Apotheker Nicolas Mercelli aus Erkelenz im früheren Haus des Stadtbaumeisters Friedrich Vogt ... die Apotheke 'Zum goldenen Löwen'."[1] Am 17. Februar 1810 teilt Kempens Bürgermeister Thissen dem Aachener Präfekten in einem Brief mit, er habe dem ehrenwerten Herrn Nicolas Marcelli, Apotheker in Kempen, die Konzession zugestellt. Marzellis Nachfolger war August Hucklenbroich. Er erscheint im Adressbuch von 1861 als Apotheker unter der Hausnummer 233. Er verlegte das Geschäft 1887 von der Judenstraße zum Markt.

Nach Fertigstellung des schlichten Neubaus im Jahr 1970 verlegte die Fa. Gall ihre Papierwarenhandlung von der Judenstraße 4 in die neu errichteten Geschäftsräume. Frau Gall war die Schwester von Paul Wefers von der Engerstraße und damit auch die Schwester der bekannten Lehrerin Maria Schenk.[2]

Bald darauf übergaben Gall ihr Schreibwarengeschäft an Wolfgang Jäger, der das Geschäft noch bis 1982 betrieb, bevor er mit seiner Frau Käthe in seine alte Heimat Bedburg/Erft zurückkehrte. Wolfgang Jäger verstarb im Jahr 2019 in Bedburg.

Seit einigen Jahren ist hier das Kempener Früchtehaus mit frischem Obst und Gemüse vertreten. Im benachbarten Ladenlokal, aber im selben Haus betreibt Silke Zanetti ihr "Radieschen" für neue und gebrauchte Kinderbekleidung. Im rückwärtigen Teil an der Orsaystraße ist das Geschäft "Bild und Kunst" von Helmut Körner.



Zur Straßenliste Judenstraße


  1. https://www.kempen.de/de/inhalt/station-15-loewenapotheke/
  2. Erzählung von Heinz Claaßen Febr. 2021