Judenstraße 5: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Muckefuck-Aufkleber_Judenstr_5.jpg|150px|links]]In den 1950er Jahren hatte die "Drogerie Helm" im Paterre ihr Domizil, die dann in die Engerstraße/Ecke Kirchstraße wechselte.  Ab Mitte der siebziger Jahre (1975?) und bis 1982 war im linken Teil des Erdgeschosses das legendäre Café Muckefuck von Kalla Wefers. Von wann bis wann genau und vieles andere mehr berichtet uns hoffentlich bald der ehemalige Inhaber - zum Beispiel, wie es zum Brauch des Heiligabendfühschoppens kam, der hier seinen Ursprung hat.<ref>[http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis-viersen/kempen/ein-bierchen-vor-der-stillen-nacht-1.853718 WZ-Newsline, 21.12.2011]</ref> Im rechten Teil war vorübergehend das Antiquitätengeschäft von Mirabel Bienefeld, bevor sie zur [[Ellenstraße 2]] zog. Später betrieb der stets musikbegeisterte Kalla Wefers in dem kleinen Raum rechts neben dem Muckefuck vorübergehend einen Plattenladen.
 
[[File:Muckefuck-Aufkleber_Judenstr_5.jpg|150px|links]]In den 1950er Jahren hatte die "Drogerie Helm" im Paterre ihr Domizil, die dann in die Engerstraße/Ecke Kirchstraße wechselte.  Ab Mitte der siebziger Jahre (1975?) und bis 1982 war im linken Teil des Erdgeschosses das legendäre Café Muckefuck von Kalla Wefers. Von wann bis wann genau und vieles andere mehr berichtet uns hoffentlich bald der ehemalige Inhaber - zum Beispiel, wie es zum Brauch des Heiligabendfühschoppens kam, der hier seinen Ursprung hat.<ref>[http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis-viersen/kempen/ein-bierchen-vor-der-stillen-nacht-1.853718 WZ-Newsline, 21.12.2011]</ref> Im rechten Teil war vorübergehend das Antiquitätengeschäft von Mirabel Bienefeld, bevor sie zur [[Ellenstraße 2]] zog. Später betrieb der stets musikbegeisterte Kalla Wefers in dem kleinen Raum rechts neben dem Muckefuck vorübergehend einen Plattenladen.
  
Um 1994 (???) wurde das Haus von Grund auf renoviert. Das Ladenlokal und die darüber liegenden Wohnungen wurden renoviert. Im ersten Stock entstanden Räume für eine Urologiepraxis. In den folgenden Jahren beherbergte das vergrößerte Ladenlokal an der Judenstraße unter anderem die einen Modeladen von Benetton und den Friseursalon von Hartmut Höninger. Von 2003 bis Ostern 2009  war im Ladenlokal die Fa. Lieguas (den Namen sollte man rückwärts lesen!) mit Deko und Accessoires fürs häusliche Flair - von der Buddha-Figur bis zum Kolonialstil-Tischchen. Von Juni 2009<ref>[http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis-viersen/kempen/gefluester-im-frohwald-geht-8217s-am-samstag-um-die-wurst-1.138256 WZ-Newsline, 4.9.2009]</ref> bis etwa 1913 war im Haus ein Geschäft für stilvolle Wohnaccessoires von Bernd und Evi Appenzeller. Heute beherbergt das alte Ladenlokal das ''Delikatessengeschäft Held''. Oben befinden sich Wohnungen und Büros - früher eine Urologie-Praxis, heute Lernbegleiter.
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Um 1994 (???) wurde das Haus von Grund auf renoviert. Das Ladenlokal und die darüber liegenden Wohnungen wurden renoviert. Im ersten Stock entstanden Räume für eine Urologiepraxis. In den folgenden Jahren beherbergte das vergrößerte Ladenlokal an der Judenstraße unter anderem einen Modeladen von Benetton und den Friseursalon von Hartmut Höninger. Von 2003 bis Ostern 2009  war im Ladenlokal die Fa. Lieguas (den Namen sollte man rückwärts lesen!) mit Deko und Accessoires fürs häusliche Flair - von der Buddha-Figur bis zum Kolonialstil-Tischchen. Von Juni 2009<ref>[http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis-viersen/kempen/gefluester-im-frohwald-geht-8217s-am-samstag-um-die-wurst-1.138256 WZ-Newsline, 4.9.2009]</ref> bis etwa 1913 war im Haus ein Geschäft für stilvolle Wohnaccessoires von Bernd und Evi Appenzeller. Heute beherbergt das alte Ladenlokal das ''Delikatessengeschäft Held''. Oben befinden sich Wohnungen und Büros. An der Stelle der früheren Arztpraxis isst heute ein Institut für Lernbegleitung.
  
 
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Version vom 4. Februar 2016, 19:00 Uhr

Haustüre Haus Hall.jpg
Haus Hall 1930

Judenstraße 5 "Haus Hall"

Repräsentatives, bürgerliches Wohnhaus des 18. Jhs. in drei Etagen mit ausgebautem Mansarddach. Die Fassade ist fünfachsig gegliedert und erfährt ihre horizontale Unterteilung durch zwei Putzgesimse zwischen den Geschossen und durch ein kräftiger ausgeführtes Traufgesims. Die Traufe selbst ist durch Akantuskonsolen nochmals akzentuiert. Sämtliche Fenster sind den alten Vorbildern entsprechend erneuert, die mehrfach profilierten Fenstergewände bestehen aus Holz. Der gelbe Anstrich der Fassade ist entsprechend dem historischen Befund gewählt worden.

Das Haus besitzt eine reich geschnitzte Rokokotür, die zu den schönsten in der Stadt Kempen gehört. Die heutige Nutzung des Erdgeschosses als Ladenlokal hat gleichwohl nicht zum Einbau eines großflächigen Schaufensters geführt. Im Erdgeschoss sind weiterhin die alten Fenstergrößen erhalten geblieben, in den Oberlichtern auch die ursprüngliche Sprossenteilung.

Beim Durchbau des Hauses in den 80er Jahren ließ sich ablesen, dass es durch die Zusammenfassung zweier kleinerer, an dieser Stelle stehender Häuser entstanden ist, gleichzeitig auch in seiner Bautiefe erweitert worden ist.

1764 wurde das Gebäude von dem Kempener Baumeister Friedrich Vogts für seinen Freund Peter Matthias Hall gebaut, der 20 Jahre zuvor eine Wachsbleicherei in Kempen errichtet hatte. Aus diesem Unternehmen ging der älteste Großbetrieb der Stadt hervor - die Kerzenfabrik Franz Theodor Foerster.

Vom heiteren Stil jener Zeit - dem Rokoko - zeugen die beschwingten Linien der Türumrahmung und die zierlich geschmückte Haustür selbst. Die nachträgliche Vergrößerung der Fenster im Erdgeschoss hat die Anmut der Fassade nur wenig gemindert.[1]

Muckefuck-Aufkleber Judenstr 5.jpg

In den 1950er Jahren hatte die "Drogerie Helm" im Paterre ihr Domizil, die dann in die Engerstraße/Ecke Kirchstraße wechselte. Ab Mitte der siebziger Jahre (1975?) und bis 1982 war im linken Teil des Erdgeschosses das legendäre Café Muckefuck von Kalla Wefers. Von wann bis wann genau und vieles andere mehr berichtet uns hoffentlich bald der ehemalige Inhaber - zum Beispiel, wie es zum Brauch des Heiligabendfühschoppens kam, der hier seinen Ursprung hat.[2] Im rechten Teil war vorübergehend das Antiquitätengeschäft von Mirabel Bienefeld, bevor sie zur Ellenstraße 2 zog. Später betrieb der stets musikbegeisterte Kalla Wefers in dem kleinen Raum rechts neben dem Muckefuck vorübergehend einen Plattenladen.

Um 1994 (???) wurde das Haus von Grund auf renoviert. Das Ladenlokal und die darüber liegenden Wohnungen wurden renoviert. Im ersten Stock entstanden Räume für eine Urologiepraxis. In den folgenden Jahren beherbergte das vergrößerte Ladenlokal an der Judenstraße unter anderem einen Modeladen von Benetton und den Friseursalon von Hartmut Höninger. Von 2003 bis Ostern 2009 war im Ladenlokal die Fa. Lieguas (den Namen sollte man rückwärts lesen!) mit Deko und Accessoires fürs häusliche Flair - von der Buddha-Figur bis zum Kolonialstil-Tischchen. Von Juni 2009[3] bis etwa 1913 war im Haus ein Geschäft für stilvolle Wohnaccessoires von Bernd und Evi Appenzeller. Heute beherbergt das alte Ladenlokal das Delikatessengeschäft Held. Oben befinden sich Wohnungen und Büros. An der Stelle der früheren Arztpraxis isst heute ein Institut für Lernbegleitung.


Die Judenstraße 5, "Haus Hall", ist in der Denkmalliste eingetragen.



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