Engerstraße 21

Aus Kempedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
Engerstraße 21 im April 2021
Engerstraße 21 vor dem Umbau

In den Adressbüchern von 1861 bis mindestens 2004 erscheint ununterbrochen der Name Nopper als landwirtschaftlicher Betrieb, zuletzt im Telefonbuch mit dem Eintrag Nopper, Ferd., Landwirt, als dort schon lange kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr war. in den Adressbüchern von 1898 bis 1925 erscheint Josef Kipper. Er war offenbar politisch aktiv und erscheint im Adressbuch von 1912 als Stadtverordneter.

Leider fiel (wie so oft in den sechziger und siebziger Jahren) der untere Teil der beeindruckenden Stuckfassade einer Modernisierung mit dem Einbau großer Schaufensterscheiben zum Opfer.


Im Haus Nopper war lange ein großer Lebensmittelmarkt von Schätzlein. Später zog die Fa. Kaiser's in das große Ladenlokal (Eintrag im Telefonbuch von 2004). Kaiser's verließ am 15. August 2015 als letzter klassischer Lebensmittelmarkt die Innenstadt.[1] Heute ist hier eine Filiale des Non-Food-Dicounters Kodi.


Nordseite der Engerstraße mit Nr. 21 vor dem Umbau


Adressbuch Kempen 1861:

  • Nopper, Jac., Ackerer, Nr. 327
Engerstraße 21 - 23, um 1948 und 2014

Adressbuch Kempen 1879:

  • Nopper, Jac., Wwe., Ackerer, Nr. 386

Adressbuch Kempen 1898:

  • Nopper Jakob Wwe., Ackerin
  • Nopper Josef, Ackerer

Adressbuch Kempen 1912:

  • Grünen, Wilh., Schneidermeister, Maßgeschäft, Manufakturwaren
  • Nopper, Jos., Landwirt

Adressbuch Kempen 1925:

  • Kröll, Mich., Bahnbeamter a.D.
  • Nopper, Jos., Landwirt

Adressbuch Kempen 1930/31:

  • Kröll, Josefa, Wtw.
  • Nopper, Johannes, Landwirt

Adressbuch Kempen 1937:

  • Demkowski, Heinrich, Melker
  • Dollinger, Karl, Steuerwachtmeister
  • Lisakowski, Stefan, Arbeiter
  • Nopper, Jakob, Landwirt

Adressbuch Kempen 1959:

  • Koch, Rudolf, Techniker
  • Nopper, Helene, o. B.
  • Nopper, Joh., Landwirt
  • Neumann, Horst, Traktorist
  • Schmidt, Hermann, Arbeiter
  • Voss, Elis., Hausgeh.

Tödliche Denunziation

Das Haus des Bauern Johannes und Jakob Nopper, Engerstraße 21. Hier vollzieht sich im Dezember 1940 eine Tragödie: Der Melker Josef Gessmann denunziert seinen Arbeitskollegen, den polnischen Zwangsarbeiter Marian Kurzawa, wegen angeblicher geschlechtlicher Beziehungen zu einer jungen Magd. Obwohl Nopper die Denunziation zu entkräften und den Polen zu schützen versucht, wird Kurzawa schließlich gehenkt. Ursprünglich sollte die Hinrichtung sogar vor dem Gebäude auf der Engerstraße stattfinden. (Quelle: Dr. Hans Kaiser)

Siehe auch https://stolpersteine-kempen.de/biographien/marian-kurzawa-2/


"Haus Nopper", Engerstr. 21, in der Denkmalliste