|
|
Zeile 1: |
Zeile 1: |
− | === Haus Winter ===
| |
| | | |
− |
| |
− |
| |
− | ==== Aus den Erinnerungen von Karl Hamm: ====
| |
− | :In diesem Haus lebte die streng gläubige orthodox-jüdische Familie Winter. Ich sehe den alten Simon Winter mit Bart und langer Pfeife noch vor dem Haus stehen. Ein Ausspruch von Simon Winter: "Ich möchte es mir auf die Stirn schreiben, dass ich ein Jude bin."
| |
− |
| |
− | :Im Haus lebten die Kinder Salomon und Jettchen. Salomon, der spät noch heiratete und eine Tochter hatte, betrieb Viehhandel. Ein Tor an der [[Ellenstraße]] führte zu den rückwärts gelegenen Stallungen. Jettchen führte ein Handarbeitsgeschäft.
| |
− |
| |
− | :Es herrschte ein gut nachbarschaftliches Verhältnis zu Familie Winter. Bei Lebensmittel-Hamm wurde "koscher" eingekauft. Am Pascha-Fest erhielt man von Winter ungesäuertes Brot, Mazen genannt. Ein weiterer Sohn von Simon winter war Karl Winter, Rechtsanwalt in Kempen. Eine Tochter war Krankenschwester in Frankfurt und aktive "Zionistin".
| |
− |
| |
− | :Nach der Machtergreifung in Deutschland durch den Nationalsozialismus wanderte die Familie rechtzeitig aus, zuerst nach Amsterdam, später nach London.
| |
− |
| |
− | :Das Haus kaufte Anstreichermeister Paul Franke. Er baute das Haus völlig um. Im Anbau richtete er seine Werkstatt ein. An der [[Ellenstraße]] eröffnete er ein Farben- und Tapetengeschäft. Nach seinem Tod übernahm Sohn Klaus-Udo das Geschäft. Das Ladenlokal wurde jedoch vermietet und anderweitig genutzt.
| |