Ellenstraße 4: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Haus Schommers ===
 
=== Haus Schommers ===
Bartholomäus Schommers war ein schlanker Mann mit Bärtchen. Seine Frau blieb als stets ernste Frau in Erinnerung.
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Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte die Witwe Jakob Hoersen in dem Haus eine ''Seiden- und Sammetwaarenhandlung''. Im Branchenteil des Adressbuchs für den Kreis Kempen/Rhein von 1898 findet man sie auch unter ''Hut-, Kappen und Schirmhandlungen''. Außerdem wohnten im Haus die Rentnerinnen Maria und Therese Peerbooms.<ref>Adressbuch für den Kreis Kempen/Rhein, 1898
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* Hoersen, Jak. Wwe., Seiden- und Sammetwaarenhdlg., im Branchenteil auch unter Hut-, Kappen und Schirmhandlungen
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* Peerbooms, Maria, Rentnerin
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* Peerbooms, Therese, Rentnerin</ref>
  
Barthel Schommers war Buchdrucker und Bilderrahmer. Die Werkstatt befand sich im Anbau in der [[Ölstraße]]. Man musste eine Holztreppe hochsteigen, um in die Werkstatt zu gelangen. An der [[Ellenstraße]] war ein Geschäft für Papier und Schreibwaren.
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat dann Bartholomäus Schommers das Haus gekauft. Zumindest erscheint er im Adressbuch von 1937, zusammen mit seinem Sohn Wilhelm und dem Arbeiter Wilhelm Arts als weitere Hausbewohner.<ref>Adressbuch für den Kreis Kempen-Krefeld, 1937<br>
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* Arts, Wilhelm, Arbeiter
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* Schommers, Bartholomäus, Buchdrucerei, Buchbinderei, Papier- und Schreibwaren
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* Schommers, Wilhelm, Buchbinder<br></ref> Bartholomäus Schommers war ein schlanker Mann mit Bärtchen. Seine Frau blieb als stets ernste Frau in Erinnerung. Barthel Schommers war Buchdrucker und Bilderrahmer. Die Werkstatt befand sich im Anbau in der [[Ölstraße]]. Man musste eine Holztreppe hochsteigen, um in die Werkstatt zu gelangen. An der [[Ellenstraße]] war ein Geschäft für Papier und Schreibwaren.<ref name=Karl_Hamm>Aus den Erinnerungen von Karl Hamm</ref>
  
Sohn Wilhelm Schommers übernahm Beruf und Betrieb seines Vaters. Die Druckerei vergrößerte sich zusehends und wurde von Willi Schommers an seinen Sohn Walter Schommers übergeben. Das Schreibwarengeschäft wurde aber um 1970 aufgegeben. Enkel Ulrich ist in 4. Generation im Geschäft tätig.  
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Sohn Wilhelm Schommers übernahm Beruf und Betrieb seines Vaters. Die Druckerei vergrößerte sich zusehends und wurde von Willi Schommers an seinen Sohn Walter Schommers übergeben. Das Schreibwarengeschäft wurde aber um 1970 aufgegeben. Enkel Ulrich ist in 4. Generation im Geschäft tätig.<ref name=Karl_Hamm />
  
Willi heiratete Elisabeth Stiers aus Wachtendonk, die noch lange - teilweise mit ihrem unverheirateten Bruder - im ersten Stock des Hauses wohnte. Der Bruder spielte Klavier und gab auch Unterricht. Er begleitete oft seine Schwester beim Gesang. Wilhelm Schommers starb im Juli 1977. Seine Frau Elisabeth verstarb Anfang der achtziger Jahre nach schweren Jahren der Depression.
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Willi heiratete Elisabeth Stiers aus Wachtendonk, die noch lange - teilweise mit ihrem unverheirateten Bruder - im ersten Stock des Hauses wohnte. Der Bruder spielte Klavier und gab auch Unterricht. Er begleitete oft seine Schwester beim Gesang. Wilhelm Schommers starb im Juli 1977.<ref>Kassenbuch der Straßengemeinschaft Ellenstraße</ref> Seine Frau Elisabeth verstarb Anfang der achtziger Jahre nach schweren Jahren der Depression.
  
Sohn Walter und seine Frau Hannemie, geb. Börsch, wohnten gemeinsam mit ihren Kindern Claudia und Ulrich ebenfalls im Haus, zogen aber zu Beginn des neuen Jahrtausends zur Wambrechiesstraße. Das Haus wurde verkauft, und Ulrich verlegte den Druckereibetrieb zur St.-Huberter Straße. Im Ladenlokal war in den letzten Jahren ein Goldankauf. Zuvor betrieb dort einige Monate auch Bernd Appenzeller ein Geschäft für Einrichtungsgegenstände, bevor er zur Judenstraße 5 zog.
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Sohn Walter und seine Frau Hannemie, geb. Börsch, wohnten gemeinsam mit ihren Kindern Claudia und Ulrich ebenfalls im Haus, verkauften das Haus aber zu Beginn des neuen Jahrtausends und zogen zur Wambrechiesstraße. Ulrich verlegte den Druckereibetrieb zur St.-Huberter Straße. Hannemie Schommers verstarb am 13. April 2011.<br>
  
 
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Im Ladenlokal war in den letzten Jahren ein Goldankauf. Zuvor betrieb dort einige Monate auch Bernd Appenzeller ein Geschäft für Einrichtungsgegenstände, bevor er zur Judenstraße 5 zog. Seit 2011 wird das Haus von der neuen Eigentümerin Frau Bailey grundlegend renoviert. Im Zuge der Erneuerung des Dachstuhls wurde auch ein großer Erker gebaut. Große Veränderung gibt es auch im hinteren Teil des Gebäudes, in dem der Druckereibetrieb mit den großen Druckmaschinen untergebracht war.  
Seit 2011 wird das Haus von der neuen Eigentümerin Frau Bailey grundlegend renoviert. Im Zuge der Erneuerung des Dachstuhls wurde auch ein großer Erker gebaut. Große Veränderung gibt es auch im hinteren Teil des Gebäudes, in dem der Druckereibetrieb mit den großen Druckmaschinen untergebracht war.  
 
 
 
 
 
Stichpunkte/Fakten:<br>
 
Kassenbuch Straßengem.: <br>
 
Juli 1977 Wilhelm Schommers verstorben<br>
 
Hannemie Schommers gest. 13.4.2011
 
 
 
Anzeige WZ 20.5.1982: buch- und Offsetdruck Schommers
 
 
 
 
 
Adressbuch 1937: Arts, Wilhelm, Arbeiter
 
  
  
  
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=====Quellen:=====
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<references>
  
 
===== Wörtlich aus den Erinnerungen von Karl Hamm: =====
 
===== Wörtlich aus den Erinnerungen von Karl Hamm: =====

Version vom 6. Juni 2013, 19:35 Uhr

Ellenstraße 4, 2013
Ellenstraße 4, 2013
Haus Schommers bekommt eine neue Front

Haus Schommers

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte die Witwe Jakob Hoersen in dem Haus eine Seiden- und Sammetwaarenhandlung. Im Branchenteil des Adressbuchs für den Kreis Kempen/Rhein von 1898 findet man sie auch unter Hut-, Kappen und Schirmhandlungen. Außerdem wohnten im Haus die Rentnerinnen Maria und Therese Peerbooms.[1]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat dann Bartholomäus Schommers das Haus gekauft. Zumindest erscheint er im Adressbuch von 1937, zusammen mit seinem Sohn Wilhelm und dem Arbeiter Wilhelm Arts als weitere Hausbewohner.[2] Bartholomäus Schommers war ein schlanker Mann mit Bärtchen. Seine Frau blieb als stets ernste Frau in Erinnerung. Barthel Schommers war Buchdrucker und Bilderrahmer. Die Werkstatt befand sich im Anbau in der Ölstraße. Man musste eine Holztreppe hochsteigen, um in die Werkstatt zu gelangen. An der Ellenstraße war ein Geschäft für Papier und Schreibwaren.[3]

Sohn Wilhelm Schommers übernahm Beruf und Betrieb seines Vaters. Die Druckerei vergrößerte sich zusehends und wurde von Willi Schommers an seinen Sohn Walter Schommers übergeben. Das Schreibwarengeschäft wurde aber um 1970 aufgegeben. Enkel Ulrich ist in 4. Generation im Geschäft tätig.[3]

Willi heiratete Elisabeth Stiers aus Wachtendonk, die noch lange - teilweise mit ihrem unverheirateten Bruder - im ersten Stock des Hauses wohnte. Der Bruder spielte Klavier und gab auch Unterricht. Er begleitete oft seine Schwester beim Gesang. Wilhelm Schommers starb im Juli 1977.[4] Seine Frau Elisabeth verstarb Anfang der achtziger Jahre nach schweren Jahren der Depression.

Sohn Walter und seine Frau Hannemie, geb. Börsch, wohnten gemeinsam mit ihren Kindern Claudia und Ulrich ebenfalls im Haus, verkauften das Haus aber zu Beginn des neuen Jahrtausends und zogen zur Wambrechiesstraße. Ulrich verlegte den Druckereibetrieb zur St.-Huberter Straße. Hannemie Schommers verstarb am 13. April 2011.

Im Ladenlokal war in den letzten Jahren ein Goldankauf. Zuvor betrieb dort einige Monate auch Bernd Appenzeller ein Geschäft für Einrichtungsgegenstände, bevor er zur Judenstraße 5 zog. Seit 2011 wird das Haus von der neuen Eigentümerin Frau Bailey grundlegend renoviert. Im Zuge der Erneuerung des Dachstuhls wurde auch ein großer Erker gebaut. Große Veränderung gibt es auch im hinteren Teil des Gebäudes, in dem der Druckereibetrieb mit den großen Druckmaschinen untergebracht war.


Quellen:

<references>

Wörtlich aus den Erinnerungen von Karl Hamm:

Bartholomäus Schommers war ein schlanker Mann mit Bärtchen. Seine Frau habe ich als eine stets ernste Frau in Erinnerung. Barthel Schommers war Buchdrucker und Bilderrahmer. Die Werkstatt befand sich im Anbau in der Ölstraße. Man musste eine Holztreppe hochsteigen, um in die Werkstatt zu gelangen. Besuche dort waren für mich stets interessant. Bilder im Haus Hamm, auch meine Schwimmdiplome, wurden bei Schommers eingerahmt. An der Ellenstraße war ein Schreibwarengeschäft.
Sohn Willi Schommers übernahm Beruf und Betrieb seines Vaters. Er heiratete Elisabeth Stiers aus Wachtendonk.
Die Druckerei vergrößerte sich und wurde von Willi Schommers an den Sohn Walter Schommers übergeben.
Sohn Ulrich ist in 4. Generation bereits im Geschäft tätig.

  1. Adressbuch für den Kreis Kempen/Rhein, 1898
    • Hoersen, Jak. Wwe., Seiden- und Sammetwaarenhdlg., im Branchenteil auch unter Hut-, Kappen und Schirmhandlungen
    • Peerbooms, Maria, Rentnerin
    • Peerbooms, Therese, Rentnerin
  2. Adressbuch für den Kreis Kempen-Krefeld, 1937
    • Arts, Wilhelm, Arbeiter
    • Schommers, Bartholomäus, Buchdrucerei, Buchbinderei, Papier- und Schreibwaren
    • Schommers, Wilhelm, Buchbinder
  3. 3,0 3,1 Aus den Erinnerungen von Karl Hamm
  4. Kassenbuch der Straßengemeinschaft Ellenstraße