Ellenstraße 19: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Hausnummer 19 gibt es heute nicht mehr.
 
Die Hausnummer 19 gibt es heute nicht mehr.
[[Datei:Die-ehemaligen-Häuser-19-20.jpg|300px|thumb|rechts|In dieser Aufnahme aus den späten 1930er Jahren mit den Häusern Nummer 19 - 20. Das Heiligenhäuschen der Mutter Anna hatte in der Gartenmauer von Haus Beckers seinen damaligen Standort und befindet sich, nach zweimaliger Umgestaltung, nun gegenüber. Die Häuser 19 und 20 wurden nach der Zerstörung durch den Bombenangriff nicht wieder aufgebaut; die Grundstücke sind heute Teil des Grüngürtels rund um die Altstadt.]]
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[[Datei:Die-ehemaligen-Häuser-19-20.jpg|300px|thumb|rechts|Aufnahme aus den späten 1930er Jahren mit den Häusern Nummer 19 - 20: Das Heiligenhäuschen der Mutter Anna hatte in der Gartenmauer von Haus Beckers seinen damaligen Standort und befindet sich, nach zweimaliger Umgestaltung, nun gegenüber. Die Häuser 19 und 20 wurden nach der Zerstörung durch den Bombenangriff nicht wieder aufgebaut; die Grundstücke sind heute Teil des Grüngürtels rund um die Altstadt.]]
  
Laut Adressbuch von 1898 wohnten im Haus die Näherin Witwe Marcus Zanders und der Sauerkrautfabrikant Gerhard Beckers.<ref>Adressbuch 1898:
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Laut Adressbuch von 1898 wohnten im Haus die Näherin ''Witwe Marcus Zanders'' und der Sauerkrautfabrikant ''Gerhard Beckers''.<ref>Adressbuch 1898</ref> Seine Sauerkrautfabrik war auf der Mülhauser Straße 16. <br />
* Beckers, Gerhard, Sauerkrautfabrikant
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Im Adressbuch der Stadt Kempen aus dem Jahr 1912 findet man dann ''Beckers, Ludw., Oberpostassist., Ellenstr. 19'', der sicher der Sohn von Gerhard war, und außedem den Sattler und Polsterer Theodor Fischer. <ref>Adressbuch 1912</ref>
* Zanders, Marcus Wwe., Näherein</ref> Das Adressbuch von 1937 weist auch die Familie Beckers aus<ref>Adressbuch 1937:
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Im Adressbuch von 1925 findet man Ludwig Beckers dann als "Oberpostschaffner" mit der schönen Telefonnummer 90. Auch das Adressbuch von 1937 weist noch die Familie ''Beckers'' aus<ref>Adressbuch 1937</ref>, jetzt mit ''Ludwig Beckers'' als Kaufmann. Dessen Sohn Gerd führte mit seiner Frau auf der der Engerstraße ein Schreibwarengeschäft, das später Enkel Rolf übernahm und bis heute betreibt. Rolf Beckers ist also der Urenkel von Gerhard Beckers.
* Beckers, Ludwig, Kaufmann
 
* Crott, Josef, Werkführer</ref>, jetzt mit dem Kaufmann Ludwig Beckers, der sicher der Sohn von Gerhard war. Dessen Sohn Gerd führte mit seiner Frau auf der der Engerstraße ein Schreibwarengeschäft, das später Enkel Rolf übernahm und bis heute betreibt. Rolf Beckers ist also der Urenkel von Gerhard Beckers.<br>
 
Nach der Zerstörung des Hauses durch den Bombenangriff, zog die Familie in den Möhlenring, quasi schräg gegenüber ihres verbliebenen, und noch etliche Jahre bewirtschafteten Gartengrundstücks.
 
Die beiden Töchter des Ehepaars Beckers, Thilde und Magda, sind unverheiratet geblieben und wohnten bis zu ihrem Tod in der Dinkelbergstraße. Während Magda im Bayer-Konzern® Leverkusen eine geschätzte Chefsekretärin war, ist Thilde den Kempenern vor allem als langjährige Arzthelferin von Dr. med. Tussing in Erinnerung geblieben. <p>
 
1937 wohnte neben Familie Beckers im Haus der Werkführer Josef Crott.<br>
 
  
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Nach der Zerstörung des Hauses durch den Bombenangriff im Februar 1945 zog die Familie auf den Möhlenring, quasi schräg gegenüber ihres verbliebenen und noch etliche Jahre bewirtschafteten Gartengrundstücks. Die beiden Töchter des Ehepaars Beckers, Thilde und Magda, sind unverheiratet geblieben und wohnten bis zu ihrem Tod in der Dinkelbergstraße. Während Magda im Bayer-Konzern® Leverkusen eine geschätzte Chefsekretärin war, ist Thilde den Kempenern vor allem als langjährige Arzthelferin von Dr. med. Tussing (Franziskanerstraße) in Erinnerung geblieben.
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1937 wohnte neben Familie Beckers im Haus auch noch der Werkführer Josef Crott.<br>
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====Einträge in alten Adressbüchern====
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'''1898'''
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*Beckers, Gerhard, Sauerkraufabrikant
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*Zanders, Marcus, Näherein
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'''1912'''
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*Beckers, Ludwig, Oberpostassistent
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*Beckers, Gerhard
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*Fischer, Theod., Sattler u. Polsterer
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'''1925'''
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*Beckers, Ludwig, Oberpostschaffner, Tel. 90
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*Seemann, Arend, Steindrucker
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'''1930/31'''
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*Beckers, Ludwig, Kaufmann
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'''1937'''
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*Beckers, Ludwig, Kaufmann
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*Crott, Josef, Werkführer
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'''Quellen'''
 
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Datei:Anzeige Gerhard Beckers MülhStr 1912.JPG|Anzeige im Adressbuch von 1912
 
Datei:Fotoausschnitt-Haus-19 20 21.jpg|Spielende Kinder am Gartentor von Haus Nr. 19
 
Datei:Fotoausschnitt-Haus-19 20 21.jpg|Spielende Kinder am Gartentor von Haus Nr. 19
 
Datei:Ellentor-30erJahre.jpg|An der Kreuzung Ellenstraße in den 1930er Jahren
 
Datei:Ellentor-30erJahre.jpg|An der Kreuzung Ellenstraße in den 1930er Jahren
Datei:ludwig-beckers-und-ehefrau-frühjahr-1943.png|Ludwig Beckers und Ehefrau<br>Frühjahr 1943   
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Datei:ludwig-beckers-und-ehefrau-frühjahr-1943.jpg|Ludwig Beckers und Ehefrau<br>Frühjahr 1943   
 
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'''Zur Straßenliste [[Ellenstraße]]'''
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[[Kategorie:Ellenstraße]]
 
 
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Aktuelle Version vom 7. März 2021, 14:10 Uhr

Die Hausnummer 19 gibt es heute nicht mehr.

Aufnahme aus den späten 1930er Jahren mit den Häusern Nummer 19 - 20: Das Heiligenhäuschen der Mutter Anna hatte in der Gartenmauer von Haus Beckers seinen damaligen Standort und befindet sich, nach zweimaliger Umgestaltung, nun gegenüber. Die Häuser 19 und 20 wurden nach der Zerstörung durch den Bombenangriff nicht wieder aufgebaut; die Grundstücke sind heute Teil des Grüngürtels rund um die Altstadt.

Laut Adressbuch von 1898 wohnten im Haus die Näherin Witwe Marcus Zanders und der Sauerkrautfabrikant Gerhard Beckers.[1] Seine Sauerkrautfabrik war auf der Mülhauser Straße 16.
Im Adressbuch der Stadt Kempen aus dem Jahr 1912 findet man dann Beckers, Ludw., Oberpostassist., Ellenstr. 19, der sicher der Sohn von Gerhard war, und außedem den Sattler und Polsterer Theodor Fischer. [2] Im Adressbuch von 1925 findet man Ludwig Beckers dann als "Oberpostschaffner" mit der schönen Telefonnummer 90. Auch das Adressbuch von 1937 weist noch die Familie Beckers aus[3], jetzt mit Ludwig Beckers als Kaufmann. Dessen Sohn Gerd führte mit seiner Frau auf der der Engerstraße ein Schreibwarengeschäft, das später Enkel Rolf übernahm und bis heute betreibt. Rolf Beckers ist also der Urenkel von Gerhard Beckers.

Nach der Zerstörung des Hauses durch den Bombenangriff im Februar 1945 zog die Familie auf den Möhlenring, quasi schräg gegenüber ihres verbliebenen und noch etliche Jahre bewirtschafteten Gartengrundstücks. Die beiden Töchter des Ehepaars Beckers, Thilde und Magda, sind unverheiratet geblieben und wohnten bis zu ihrem Tod in der Dinkelbergstraße. Während Magda im Bayer-Konzern® Leverkusen eine geschätzte Chefsekretärin war, ist Thilde den Kempenern vor allem als langjährige Arzthelferin von Dr. med. Tussing (Franziskanerstraße) in Erinnerung geblieben.

1937 wohnte neben Familie Beckers im Haus auch noch der Werkführer Josef Crott.

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Einträge in alten Adressbüchern

1898

  • Beckers, Gerhard, Sauerkraufabrikant
  • Zanders, Marcus, Näherein

1912

  • Beckers, Ludwig, Oberpostassistent
  • Beckers, Gerhard
  • Fischer, Theod., Sattler u. Polsterer

1925

  • Beckers, Ludwig, Oberpostschaffner, Tel. 90
  • Seemann, Arend, Steindrucker

1930/31

  • Beckers, Ludwig, Kaufmann

1937

  • Beckers, Ludwig, Kaufmann
  • Crott, Josef, Werkführer



Quellen

  1. Adressbuch 1898
  2. Adressbuch 1912
  3. Adressbuch 1937