Ellenstraße 1: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Haus Ellenstraße 1 war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine stadtbekannte, angesehene Gastwirtschaft. Der ledige Martin Schassan zapfte Bier und seine ledige Schwester Trina bediente Gäste. Bauern, die zum Kirchbesuch oder zur Erledigung von Geschäften in die Stadt fuhren, tranken dort ihr Bier und ihren Schnaps. Vereine hielten Versammlungen ab. Beim Schützenfest hielten König und Gefolge, Berittene und Musikkapellen vor dem Haus an und bekamen einen Schnaps kredenzt. Martin Schassan ist im Zweiten Weltkrieg gefallen.  
 
Im Haus Ellenstraße 1 war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine stadtbekannte, angesehene Gastwirtschaft. Der ledige Martin Schassan zapfte Bier und seine ledige Schwester Trina bediente Gäste. Bauern, die zum Kirchbesuch oder zur Erledigung von Geschäften in die Stadt fuhren, tranken dort ihr Bier und ihren Schnaps. Vereine hielten Versammlungen ab. Beim Schützenfest hielten König und Gefolge, Berittene und Musikkapellen vor dem Haus an und bekamen einen Schnaps kredenzt. Martin Schassan ist im Zweiten Weltkrieg gefallen.  
  
Schassan wohnten im zweiten Stock. Direkt über der Gastwirtschaft wohnte der Schneidermeister Joh. Holtsteger. Er hatte dort auch schon vor dem Krieg eine Maßschneiderei. Später wohnte im Haus sein Sohn Werner Holtsteger. Er zog mit seiner Familie in den sechziger Jahren zur Engerstraße. Eine Tochter aus dem Haus Schassan heiratete Matthias Knabben. Sie wohnte nach dem Tod ihres Mannes und nach dem Umzug von Werner Holtsteger wieder im Elternhaus, das ihr Sohn Matthias geerbt hatte.
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Schassan wohnten im zweiten Stock. Direkt über der Gastwirtschaft wohnte der Schneidermeister Johann Holtsteger. Er hatte dort auch schon vor dem Krieg eine Maßschneiderei. Später wohnte im Haus sein Sohn Werner Holtsteger. Er zog mit seiner Familie in den sechziger Jahren zur Engerstraße. Eine Tochter aus dem Haus Schassan heiratete Matthias Knabben. Sie wohnte nach dem Tod ihres Mannes und nach dem Umzug von Werner Holtsteger wieder im Elternhaus, das ihr Sohn Matthias geerbt hatte.
  
 
Pächter der Gastwirtschaft war nach dem Krieg bis etwa 1973 Jakob Bruckes mit seiner Frau Kathi. Sie führten die Gastwirtschaft im alten Sinne und waren sehr beliebte Wirtsleute. Auch die Straßengemeinschaft Ellenstraße tagte bei Schassan und Bruckes.
 
Pächter der Gastwirtschaft war nach dem Krieg bis etwa 1973 Jakob Bruckes mit seiner Frau Kathi. Sie führten die Gastwirtschaft im alten Sinne und waren sehr beliebte Wirtsleute. Auch die Straßengemeinschaft Ellenstraße tagte bei Schassan und Bruckes.

Version vom 6. April 2013, 09:25 Uhr

Haus Schassan

Im Haus Ellenstraße 1 war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine stadtbekannte, angesehene Gastwirtschaft. Der ledige Martin Schassan zapfte Bier und seine ledige Schwester Trina bediente Gäste. Bauern, die zum Kirchbesuch oder zur Erledigung von Geschäften in die Stadt fuhren, tranken dort ihr Bier und ihren Schnaps. Vereine hielten Versammlungen ab. Beim Schützenfest hielten König und Gefolge, Berittene und Musikkapellen vor dem Haus an und bekamen einen Schnaps kredenzt. Martin Schassan ist im Zweiten Weltkrieg gefallen.

Schassan wohnten im zweiten Stock. Direkt über der Gastwirtschaft wohnte der Schneidermeister Johann Holtsteger. Er hatte dort auch schon vor dem Krieg eine Maßschneiderei. Später wohnte im Haus sein Sohn Werner Holtsteger. Er zog mit seiner Familie in den sechziger Jahren zur Engerstraße. Eine Tochter aus dem Haus Schassan heiratete Matthias Knabben. Sie wohnte nach dem Tod ihres Mannes und nach dem Umzug von Werner Holtsteger wieder im Elternhaus, das ihr Sohn Matthias geerbt hatte.

Pächter der Gastwirtschaft war nach dem Krieg bis etwa 1973 Jakob Bruckes mit seiner Frau Kathi. Sie führten die Gastwirtschaft im alten Sinne und waren sehr beliebte Wirtsleute. Auch die Straßengemeinschaft Ellenstraße tagte bei Schassan und Bruckes.

Nachdem Bruckes sich zur Ruhe setzten, eröffnete der Kroate Branco Opacak zusammen mit seiner Lebensgefährtin Anna in dem Haus das Speiselokal "Dalmacija" mit jugoslawischer Küche. Für die Gäste hieß er immer nur Branco. Zeitweise betrieb vorrangig Anna im linken Teil des Erdgeschosses zusätzlich eine Imbissstube. Branco hat das Haus später käuflich erworben und nach dem Tod von Frau Knabben das Hotel Alt-Kempen und darüber hinaus ein Reisebüro für Reisen nach Kroatien eröffnet. Das Speiserestaurant hat er inzwischen (wann ???) vermietet. Dort kann man heute unter dem Namen Rodizio Sol Brazil brasilianisch essen mit Fleisch bis zum Abwinken.


Wörtlich aus den Erinnerungen von Karl Hamm:

In diesem Haus war in meiner Jugend eine stadtbekannte, angesehene Gastwirtschaft. Der ledige Martin Schassan zapfte Bier und seine ledige Schwester Trina bediente Gäste. Bauern, die zum Kirchbesuch oder zur Erledigung von Geschäften in die Stadt fuhren, tranken dort ihr Bier und ihren Schnaps. Vereine hielten Versammlungen ab. Beim Schützenfest hielten König und Gefolge, Berittene und Musikkapellen vor dem Haus an und bekamen einen Schnaps kredenzt.
Martin ist im Zweiten Weltkrieg gefallen. Eine Tochter aus dem Haus Schassan heiratete Matthias Knabben. Sie wohnte nach dem Tod ihren Mannes wieder im Elternhaus, das ihr Sohn Matthias geerbt hatte.
Pächter der Gastwirtschaft war nach dem Krieg Jakob Bruckes mit seiner Frau Kathi. Sie führten die Gastwirtschaft im alten Sinne und waren sehr beliebte Wirtsleute. Auch die Straßengemeinschaft Ellenstraße tagte bei Schassan und Bruckes.
Nachdem Bruckes sich zur Ruhe setzten, eröffnete ein Jugoslawe in dem Haus ein Speiselokal "Dalmacija". Der Name des Wirtes war Branco Opacak; für die Gäste hieß er immer nur "Branco". Er hat inzwischen das Haus käuflich erworben.