Burgstraße 10

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1974 hat die Stadt das stattliche Haus Ledschbor, früher Nr. 14, für 320.000 Mark aus Sanierungsmitteln des Landes erworben, damit die Orsaystraße bis zum geplanten Parkplatz hinter der Volksbank durchgezogen werden kann.

Dann werden von Seiten der Bürger mahnende Stimmen laut, die das schöne Haus erhalten wollen. Mit Erfolg: Die geplante Straßendurchfahrt wird verlegt.

Fotoausschnitt: Haus Ledschbor 1980, kurz vor seinem Abriss

Eine Zeitlang werden alle Abbruch-Gerüchte energisch dementiert. Aber der Stadt gelingt es nicht, einen Käufer für das sanierungsbedürftige Gebäude zu finden. Und wenn es nicht, wie vorgesehen, abgebrochen wird, muss sie das Geld an das Land zurückzahlen und zudem für die Straßenverlängerung an anderer Stelle weitere Häuser kaufen. Ergebnis: Im April 1981 wird das Jugendstilhaus Ledschbor mit seinem wunderschönen Treppenhaus platt gemacht.[1]


Burgstraße 10 Ledschbor-Treppe.jpg

Damals schrieb schon Gerd Udtke in der Rheinischen Post unter der Überschrift Ledschbor-Treppe gerettet:

"Ein schönes Haus wird demnächst einem Neubau weichen müssen, aber wenigstens werden herrlich geschnitzte, eichene Treppengeländer, Sprossentüren und Bleiglasfenster der Nachwelt erhalten bleiben. Es geht um das Ledschbor-Haus an Kempens Burgstraße, errichtet um die Jahrhundertwende in der Art des Jugendstils, geschmückt mit weißen Stukkatturen an der rosafarbenen Fassade. An seiner Stelle wird die Volksbank einen Neubau errichten lassen; denn: Der Landeskonservator hat das von der Stadt verkaufte Ledschbor-Haus trotz aller Schönheit nicht für denkmalwürdig befunden. Gerettet sind nur einige eichene Türen, die Treppe, eine Kaminanlage mit Sitzecke, Bleíglasfenster. „Aus vaterstädtischen Gründen", so Volksbankdirektor Karl Heinz Meyer gegenüber der RP, „haben wir alle erhaltenswerten Teile dem Kramer-Museum kostenlos zur Verfügung gestellt." Die Treppe mit reich geschnitzten Stempeln soll, so Museumsleiter Dr. Carsten Sternberg, einmal im früheren Franziskanerkloster eingebaut werden, dessen Räume das Museum nach dem Umzug der Kreisverwaltung übernehmen soll. Die Treppe besteht aus drei Teilen: Während der erste untere reich verziert ist, sind die Teile vom ersten zum zweiten bzw. dritten Stock weniger geschmückt. All dies lagert im Museumskeller – vermutlich noch für einige Jahre."


Ob es dort immer noch lagert?



  1. Kaiser, Hans, Auf den Spuren der Bagger, http://www.min-kempe.de/baggerspuren.html

Adressbuch Kempen 1898:

  • Weyenberg H., Ackerer, Burgstr. 14

Adressbuch Kempen 1937:

  • Ledschbor Adolf, Kreisbaurat i.R., Burgstr. 14
  • Ledschbor Karl, Färbereitechniker, Burgstr. 14



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