Ellenstraße 8: Unterschied zwischen den Versionen

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Hermann Spoeskes Tochter Gertrud (Traudchen) heiratete 1922 den jungen Bäckermeister Heinrich Hermans (links im Bild mit Sohn Karl-Heinz etwa 1944), und aus der Bäckerei Spöskes wurde die bekannte Bäckerei Hermans. <ref>Adressbücher 1898 und 1912</ref><ref name=Hermans>Aus Erinnerungen von Karl-Heinz Hermans</ref> Der Eintrag "Hamens, Heinr., Bäcker und Wirt" im Adressbuch von 1925 dürfte wohl falsch sein.  
 
Hermann Spoeskes Tochter Gertrud (Traudchen) heiratete 1922 den jungen Bäckermeister Heinrich Hermans (links im Bild mit Sohn Karl-Heinz etwa 1944), und aus der Bäckerei Spöskes wurde die bekannte Bäckerei Hermans. <ref>Adressbücher 1898 und 1912</ref><ref name=Hermans>Aus Erinnerungen von Karl-Heinz Hermans</ref> Der Eintrag "Hamens, Heinr., Bäcker und Wirt" im Adressbuch von 1925 dürfte wohl falsch sein.  
  
Heinrich und Gertrud Hermans hatten zwei Kinder: Berti und den fünf Jahre jüngeren Karl-Heinz (geb. 7.9.1929). Karl-Heinz lernte bei seinem Vater von Grund auf das Bäckerhandwerk. [[Datei:Werbeanzeige-hermanns.jpg|280px|thumb|links|Annonce von Bäckerei Hermans in einer Vereins-Festschrift]][[Datei:Anzeige Hermanns 1982.png|mini|Anzeige in der Sonderbeilage der Westdeutschen Zeitung zum Stadtfest Kempen, 20. Mai 1982|alternativtext=|links]] 1958 heiratete er seine Frau Resi, geb. Neeten, und übernahm mit ihr den elterlichen Betrieb. Die Gastwirtschaft hat er nur noch wenige Jahre fortgeführt.<ref name="Hermans" /> Noch bis zum 31.12.1989 (siehe Zettel in der Bildergalerie unten), drei Monate nach seiner Wahl zum Kempener Bürgermeister, führte [[Karl-Heinz Hermans]] die Bäckerei und belieferte die Bürger Kempens mit Backwaren aller Art. Seine Frau Resi sorgte im Laden für den Verkauf. Als Spezialität des Hauses galt der köstliche Bienenstich, den Karl Heinz nach dem Rezept seines Vaters backte. Ebenso sind die leckeren Plätzchen, z.B. „Spekulatius" oder kleine „Schweineöhrchen" mit Zuckerguss zu erwähnen, mit denen der alte Bäckermeister auch heute noch ab und zu Bekannte und Freunde überrascht.<ref>Familie Hermans und Zeitzeugen gem. Ausstellung im Rathaus Januar 2023</ref> Die Qualität seiner Brötchen ist bis heute in Kempen unerreicht.   
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Heinrich und Gertrud Hermans hatten zwei Kinder: Berti und den fünf Jahre jüngeren Karl-Heinz (geb. 7.9.1929). Karl-Heinz lernte bei seinem Vater von Grund auf das Bäckerhandwerk. [[Datei:Werbeanzeige-hermanns.jpg|280px|thumb|links|Annonce von Bäckerei Hermans in einer Vereins-Festschrift]][[Datei:Anzeige Hermanns 1982.png|mini|Anzeige in der Sonderbeilage der Westdeutschen Zeitung zum Stadtfest Kempen, 20. Mai 1982|alternativtext=|links]] 1958 heiratete er seine Frau Resi, geb. Neeten von der Vorster Straße 1, *6.6.1934; gest. 15.4.2023) und übernahm mit ihr den elterlichen Betrieb. Die Gastwirtschaft hat er nur noch wenige Jahre fortgeführt.<ref name="Hermans" /> Noch bis zum 31.12.1989 (siehe Zettel in der Bildergalerie unten), drei Monate nach seiner Wahl zum Kempener Bürgermeister, führte [[Karl-Heinz Hermans]] die Bäckerei und belieferte die Bürger Kempens mit Backwaren aller Art. Seine Frau Resi sorgte im Laden für den Verkauf. Als Spezialität des Hauses galt der köstliche Bienenstich, den Karl Heinz nach dem Rezept seines Vaters backte. Ebenso sind die leckeren Plätzchen, z.B. „Spekulatius" oder kleine „Schweineöhrchen" mit Zuckerguss zu erwähnen, mit denen der alte Bäckermeister auch heute noch ab und zu Bekannte und Freunde überrascht.<ref>Familie Hermans und Zeitzeugen gem. Ausstellung im Rathaus Januar 2023</ref> Die Qualität seiner Brötchen ist bis heute in Kempen unerreicht.   
 
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Nach einem umfangreichen Umbau wurde das Ladenlokal 1990 an Uschi Siegers vermietet, die mit ihrem Miederwarengeschäft von der Ellenstraße 5 ein paar Häuser weiter zog. Als sich Uschi Siegers 2005 zur Ruhe setzte, übergab sie das Geschäft an Claudia Nolden, geb. Schommers, die wenige Häuser weiter auf der Ellenstraße aufgewachsen ist. Ende 2012 zog Claudia Nolden mit ihrem Geschäft zur Judenstraße. Nach weiteren Renovierungs- und Umbauarbeiten betreibt Jennifer May seit dem 1. Februar 2013 im Haus einen Friseursalon.
 
Nach einem umfangreichen Umbau wurde das Ladenlokal 1990 an Uschi Siegers vermietet, die mit ihrem Miederwarengeschäft von der Ellenstraße 5 ein paar Häuser weiter zog. Als sich Uschi Siegers 2005 zur Ruhe setzte, übergab sie das Geschäft an Claudia Nolden, geb. Schommers, die wenige Häuser weiter auf der Ellenstraße aufgewachsen ist. Ende 2012 zog Claudia Nolden mit ihrem Geschäft zur Judenstraße. Nach weiteren Renovierungs- und Umbauarbeiten betreibt Jennifer May seit dem 1. Februar 2013 im Haus einen Friseursalon.

Version vom 27. April 2023, 15:27 Uhr

Ellenstraße 8, 2013

Haus Spöskes/Hermans

Ellenstraße 8

Das Haus liegt an der Ecke Ellenstraße/frühere Josefstraße. Vor dem Haus lag früher ein breiter Bürgersteig (Trottoir), auf dem die Kinder spielten.

Spoeskes Hermann 1913.jpg Spoeskes Hubertine 1913.jpg Spoeskes Gertrud (verh. Hermans) 1913.jpg

Zu Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts war dort die Bäckerei und Gastwirtschaft Spöskes. Hermann Spöskes (Bild rechts 1913 bei einem Ausflug der Straßengemeinschaft; daneben seine Frau Hubertine und seine Tochter Gertrud, ebenfalls auf dem Foto der Straßengemeinschaft) hatte die Firma um 1870 gegründet. Er findet auch Erwähnung in den Annalen des SV Thomasstadt, weil er wohl damals die Entstehung des ersten Kempener Fußballvereins Rhenania Kempen unterstützt und ermöglicht hat.[1]

Heinrich Hermans mit Sohn Karl-Heinz Ende 1944.jpg

Hermann Spoeskes Tochter Gertrud (Traudchen) heiratete 1922 den jungen Bäckermeister Heinrich Hermans (links im Bild mit Sohn Karl-Heinz etwa 1944), und aus der Bäckerei Spöskes wurde die bekannte Bäckerei Hermans. [2][3] Der Eintrag "Hamens, Heinr., Bäcker und Wirt" im Adressbuch von 1925 dürfte wohl falsch sein.

Heinrich und Gertrud Hermans hatten zwei Kinder: Berti und den fünf Jahre jüngeren Karl-Heinz (geb. 7.9.1929). Karl-Heinz lernte bei seinem Vater von Grund auf das Bäckerhandwerk.

Annonce von Bäckerei Hermans in einer Vereins-Festschrift
Anzeige in der Sonderbeilage der Westdeutschen Zeitung zum Stadtfest Kempen, 20. Mai 1982

1958 heiratete er seine Frau Resi, geb. Neeten von der Vorster Straße 1, *6.6.1934; gest. 15.4.2023) und übernahm mit ihr den elterlichen Betrieb. Die Gastwirtschaft hat er nur noch wenige Jahre fortgeführt.[3] Noch bis zum 31.12.1989 (siehe Zettel in der Bildergalerie unten), drei Monate nach seiner Wahl zum Kempener Bürgermeister, führte Karl-Heinz Hermans die Bäckerei und belieferte die Bürger Kempens mit Backwaren aller Art. Seine Frau Resi sorgte im Laden für den Verkauf. Als Spezialität des Hauses galt der köstliche Bienenstich, den Karl Heinz nach dem Rezept seines Vaters backte. Ebenso sind die leckeren Plätzchen, z.B. „Spekulatius" oder kleine „Schweineöhrchen" mit Zuckerguss zu erwähnen, mit denen der alte Bäckermeister auch heute noch ab und zu Bekannte und Freunde überrascht.[4] Die Qualität seiner Brötchen ist bis heute in Kempen unerreicht.

Hermans Tollität Karl-Heinz.png

Nach einem umfangreichen Umbau wurde das Ladenlokal 1990 an Uschi Siegers vermietet, die mit ihrem Miederwarengeschäft von der Ellenstraße 5 ein paar Häuser weiter zog. Als sich Uschi Siegers 2005 zur Ruhe setzte, übergab sie das Geschäft an Claudia Nolden, geb. Schommers, die wenige Häuser weiter auf der Ellenstraße aufgewachsen ist. Ende 2012 zog Claudia Nolden mit ihrem Geschäft zur Judenstraße. Nach weiteren Renovierungs- und Umbauarbeiten betreibt Jennifer May seit dem 1. Februar 2013 im Haus einen Friseursalon.

Erwähnenswert ist noch die alte Gemeinschaftspumpe vor dem Haus, die lange verschwunden war. Anlässlich der Vollendung seines 70. Lebensjahres organisierte Karl-Heinz Hermans eine Spendenaktion zur Wiederherstellung der Pumpe, die heute wieder zum Schmucke der Ellenstraße voll funktionsfähig in alter Form an alter Stelle steht. (Siehe auch die Artikel in der Westdeutschen Zeitung vom 31. Juli 2015 und vom 4. September 2014 und Foto der Schilder zum Altstadt-Rundgang unten!)

Gemeinschaftspumpe vor dem Ellenstraße 8





Einträge in alten Adressbüchern

1898

  • Spöskes, Hermann, Bäcker und Wirth

1912

  • Spoeskes, Herm., Bäcker u. Schenkwirt
  • Spoeskes, Elise, Kostümnäherin

1925

  • Hamens [sic!], Heinr., Bäcker und Wirt
  • Spoeskes, Hubertine, Wwe.

1930/31

  • Hermans, Heinrich, Bäcker und Wirt, im Gewerbeverzeichnis unter Bäckereien: Hermans, Heinrich (mit einem n)

1937

  • Hermanns, Heinrich, Bäckerei, Wirtschaft
  • Sohl, Johannes, Bäcker

1959

  • Bischoff, Annel., Hausgeh.
  • Hermanns, Heinr., Bäckerei Café Gaststätte , priv. L.-Jahn-Str. o. Nr., F. 523
  • Hermanns, Karl, Bäckermstr.
  • Ingenpaß, Günter, Bäcker
  • Poguntke, Christa, Hausgeh.
  • Thiel, Bruno, Bäcker




Quellen:

  1. SV Thomasstadt Kempen 09/24 e.V., Vereinshistorie: Das Fußballspiel verstieß in dieser Zeit noch gegen „die guten Sitten“. Doch allmählich schmolz die Gegenwehr. Schließlich war es der Bäckermeister Hermann Spoeskes, der in der Nähstube seines Hauses auf der Ellenstraße die Zusammenkunft der noch losen Gemeinschaft erlaubte, die sich nun zu einem Verein zusammenschließen konnte. Die Geburtsstunde des „Kempener Fußballklub 1909 e.V. Kempen“ war der 29. September 1909.
  2. Adressbücher 1898 und 1912
  3. 3,0 3,1 Aus Erinnerungen von Karl-Heinz Hermans
  4. Familie Hermans und Zeitzeugen gem. Ausstellung im Rathaus Januar 2023



Weblinks



Aus den Erinnerungen von Karl Hamm:

Das Haus liegt an der Ecke Ellenstraße/frühere Josefstraße. Vor dem Haus lag früher ein breiter Bürgersteig (Trottoir), auf dem wir Kinder spielten. (Siehe Gedicht!)
In meiner Jugend war dort die Bäckerei Spöskes. Heinrich Hermans heiratete die Tochter des Hauses Traudchen, und aus der Bäckerei Spöskes wurde die bekannte Bäckerei Hermans. Nach Heinrich Hermans führte Sohn Karl-Heinz die Bäckerei weiter und belieferte die Bürger Kempens mit Backwaren aller Art.


===== Kengerspiele =====
Ek gon spiele, hoppla hopp
doe freut dä Jong sech emmer drop!
'Doppschlage' es an de Tiet,
dat Trottoir, dat es niet wiet.
Ene "Heymanns Routesprenger" häb ik hei,
on en Pitsch es ok doebei.
Dann is "Riepeschlage" dran:
Met ene Steck drievt man den Bendel aan.
Loope moß man hengerher
dur de Stroete kreuz on quer.
"Kölsche" woer ok emmer toll.
"Balle" diene die Mädjes geer
an de Muer bei schüen Weer.
Armke, Rückske, Köpke, Knie,
dat geng dech emmer wie noch nie.
Üverall sech jau verstecke,
luere an de Hüserecke,
Räuber on Gendarn dur Stadt on Lonk,
die fresche Loet woer oek gesonk.
Wat woer spiele schüen en fröhere Tied!
Ob van Dag noch sue? Ek wet et niet.