Peterstraße 5

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Haus Schmitz vor dem Krieg

Laut Internetseite der Stadt Kempen ist zu der Geschichte der Hauses nicht viel überliefert. Ersatzweise findet man dort Erläuterungen zu dem allgemeinen Merkmalen eines Fachwerkhauses.

Der Fachwerkbau „Haus Schmitz“, Peterstraße 5, wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Die Eltern von Josef Schmitz (laut Adressbuch von 1959 wohl Josef und Maria Schmitz) kauften es 1923 und renovierten es 1942. Wahrscheinlich wurde dabei auch das Fachwerk freigelegt, das bis dahin - wie eigentlich bei vielen Fachwerkhäusern üblich - verborgen war. Die Eheleute betrieben im Haus die Central-Drogerie. Ihr Sohn Josef, gelernter Fotograf, führte von 1967 bis 2001 dann im neu errichteten Nebenhaus ein Fotogeschäft.

1970er Jahre

Heute befindet sich im Fachwerk das Strumpfhaus Kempen. In dem Schriftzug über den Schaufenstern mussten ein k und ein s weichen und ein n beschafft werden, um im April 2022 aus dem "Strumpfhaus Kempkes" das "Strumpfhaus Kempen" zu machen. Über 36 Jahre, genauer seit dem 15.12.1985 hatte Angelika Kempkes zuvor das Strumpfgeschäft geführt, ein Jahr in der Peterstraße 12, 35 Jahre in der Peterstraße 5.[1] Erst im letzten Moment hatte sich Iris Siebgens entschlossen, das Unternehmen weiter zu führen. Sonst hätte das Traditionsgeschäft zum Bedauern vieler Kempener geschlossen werden müssen.


Die 74-jährige Inhaberin Angelika Kempkes geht Ende des Monats in Ruhestand – noch hofft sie, einen Nachfolger zu finden

Traditionsgeschäft Strumpfhaus Kempkes schließt

Wenn Angelika Kempkes an den 31. März denkt, dann wird der 74-Jährigen das Herz schwer. Es ist der letzte Öffnungstag ihres Strumpfhauses an der Peterstraße 5 in Kempen. „Wenn noch am 30. März jemand kommen würde und sagt, er macht weiter, dann würde ich sofort ja sagen und das unterstützen. Es ist schade, dass mit meinem Weggang ein weiteres Fachgeschäft aus Kempen verschwindet, aber ich denke, in meinem Alter darf man an den Ruhestand denken“, sagt Kempkes, die im Mai ihren 75. Geburtstag feiert. Leicht fällt ihr der Schritt der Schließung nicht – immerhin führt sie das Fachgeschäft im 37. Jahr. An die Anfänge kann sich die Industriekauffrau, die aus der Textilbranche kommt und daher entsprechende Materialkenntnisse mitbrachte, noch genau erinnern. „Ich hatte vor nunmehr 37 Jahren mal zu einer Freundin gesagt, dass ein Strumpffachgeschäft in Kempen fehlen und ich das gerne realisieren würde“, erzählt Kempkes. Doch das brauchte sie nicht, da besagte Freundin die Idee umsetzte: An der Peterstraße 12 eröffnete die Freundin am 1. September 1985 das neue Fachgeschäft.Dass Kempkes dort drei Monate später übernehmen würde, hätte sie damals nicht gedacht. Die Freundin folgte ihrem Mann nach Amerika – und am 15. Dezember 1995 war Kempkes die Inhaberin des Strumpfladens. Es war ein Sprung ins kalte Wasser, den die Kempenerin aber nie bereut hat. Aufgrund ihrer Fachkenntnisse erfolgte die Einarbeitung schnell. Gerade zwölf Quadratmeter war das Ladenlokal an der Peterstraße 12 groß. „Wenn zwei Kunden im Laden waren, war es voll. Der Rest musste dann draußen warten“, erzählt Kempkes von den Anfängen. Kempkes und ihr Team würden einen Nachfolger unterstützen Die Nachfrage war groß, und als sie erfuhr, dass die Drogerie Schmitz an der Peterstraße 5 schließen würde, fragte sie sofort nach, ob das Ladenlokal zu haben wäre. Und das war es. Nach anderthalb Jahren an der Peterstraße 12 zog sie um. Für Kempkes war das ein großer Schritt. „Die Miete war um ein Vielfaches höher, und ich habe mich schon gefragt, ob ich das alles schaffen würde“, erinnert sie sich. Doch sie schaffte es. Das kaufmännische Denken, kombiniert mit dem Fachwissen und der Freude an der Materie, die die Kunden bis heute spüren, erweiterte den Kundenkreis immer mehr. Nicht nur im Kreis Viersen machte sich Kempkes mit ihrem Angebot einen Namen. Die Kunden reisten bis aus Kleve an und kauften im Kempener Fachgeschäft. Wie vielfältig die Strumpfwelt ist, machte das Strumpfhaus Kempkes all die Jahre deutlich. Strümpfe, Strumpfhosen, Leggings, Bettsocken und Co. – rund ums Bein ist alles zu finden. Ob elegante Strumpfhose fürs Abendkleid, warme Bettsocken für die Nacht, das Strumpfband für das Hochzeitskleid, die Socken für die Wanderschuhe, die Herrensocke für den Businessanzug, fröhlich bunte Strumpfhosen, witzige Stoppersocken für kleine und große Füße – die Fachfrau bietet in ihrem Ladenlokal alles an.Qualität und Beratung waren Kempkes immer wichtig. „Jedes Bein ist anders, und jeder Mensch hat andere Probleme. Der eine verträgt keine Synthetikstoffe an seinen Beinen. Jemand anders hat mit Krampfadern zu tun. Dazu sind die meisten in Sachen Beinlänge total überfragt. Aber die ist ausschlaggebend. Ich sehe direkt, welche Beinlänge es sein muss“, erklärt Kempkes. Wer zu ihr kommt, kann sich sicher sein, mit dem richtigen Produkt nach Hause zu gehen. Die Kunden wissen das zu schätzen.Lachen muss Kempkes immer, wenn sie im Sommer auf ihre schönen braunen Beine angesprochen wird und die Frage kommt, ob sie gerade im Urlaub gewesen sei. „Dann sage ich immer, die Bräune können sie für zwölf Euro kaufen“, erzählt sie lachend. Das Geheimnis ist nämlich eine hauchdünne Strumpfhose einer bekannten Marke, die für täuschend echt aussehende gebräunte Beine sorgt. „Oft muss ich dann an meinen Beinen zupfen, damit die Kundinnen sehen, dass es sich wirklich um eine Strumpfhose handelt“, sagt Kempkes.„Wenn ich jünger wäre, würde ich weitermachen. Es ist immer noch mein absoluter Traumberuf – und ich hoffe sehr, dass sich doch noch jemand findet, der in meine Fußstapfen tritt. An Kunden mangelt es auf der ganzen Linie nicht. Die Nachfrage ist da“, betont Kempkes. Sie und ihr Team würden einen Nachfolger auch unterstützen.[2]


Einträge in alten Adressbüchern

1937

  • Schmitz, Josef, Drogerie, Spirituosen. Photobedarf, F. 390

 1959

  • Cremers, Amalie, Hausgeh.
  • Hettwer, Irmgard, Angest.
  • Schmitz, Josef, Drogerie (Central), F. 390 Inh. Maria Schmitz


Haus Nr. 5 ist in der Denkmalliste eingetragen

Siehe auch Kempen.de - Altstadtrundgang!