Neustraße 11

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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohnte hier unter anderem der Barbier und Kleinhändler Joh. Doerper. 1898 erscheint der Barbier und Nachtw. J. Doerper unter der Adresse Ellenstraße 32. Er dürfte also von dort irgendwann zur Neustraße gezogen sein. Neben diesen Berufen war er aber wohl auch Gefängniswärter, schreibt der frühere Stadtarchivar Hermes.

Seinem Sohn Jean Doerper widmete Hermes einst folgende Zeilen:

Quelle: Hermes[1]
Dörper Jean-Dörper Schang

Ein Hauskollege aus Deidurs Zeit (vgl. Hülser Straße 21) im Hospital war Dörper Schang, die Einfalt in Person. Er war der Sohn eines Friseurs und Gefängniswärters von der Neustraße und etwa seit 1917 im Dienst des Krankenhauses, wo er das damalige Krankentaxi fuhr, ein leichtes, langgestrecktes, gummibe- reiftes und von Hand gezogenes Gefährt, worin die Kranken in ihrer Wohnung abgeholt und zum Hospital gedrückt wurden.

Bei Leichenbegräbnissen hatte Schang das Beerdigungskreuz vorneweg zu tragen. Als er für eine Beerdigung sein Kreuz in der Sakristei abholen wollte, fragte ihn der damalige Kaplan Hellrath nach dem Namen der Verstorbenen. Dienstbeflissen antwortete er "Die Frau von Lenze Puup, Herr Kaplan!" Diese Antwort machte die Runde in der ganzen Stadt. Den Höhepunkt erreichte seine Einfalt alljährlich auf der Nikolausfeier. Dann kroch er während des Lobs und Tadels so lange unter sein Bett, bis der Heilige Mann und sein schwarzer Begleiter den Raum wieder verlassen hatten. So fest war sein Kinderglaube an St. Nikolaus auch noch im Mannesalter geblieben.[1]


Einträge in alten Adressbüchern

1912

  • Doerper, Jak., Seifenfabrikarb.
  • Doerper, Joh., Barbier u. Kleinhdlr.

1959

  • Brünen, Käthe, Hausgeh.
  • Stedry, Heinr., Angest.
  • Stedry, Wiltrud, Da. Schneiderei




Quellen:

  1. 1,0 1,1 Hermes, Jakob, Kempener "Romantiker" vor einem halben Jahrhundert, in: Heimatbuch des Kreises Kempen-Krefeld, 1961, S. 113ff.