Moorenring 2

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1912 Königliches Postamt unter Leitung von Postdirektor Franz Schreve, 1937 als Reichpost unter Leitung von Postmeister Bernrath, der hier auch seinen Wohnsitz hatte.[1]

1959 erscheinen noch im Adressbuch

*Felter, Peter, Postamtm. i. R.
*Hirschler, Walter, Tel. Werkmstr.

Das herrschaftliche Gebäude wurde wie viele andere Gebäude im Zuge der Stadtsanierung in den siebziger Jahren abgebrochen, um den durchgehenden Grüngürtel zu realisieren. Ersatzweise wurde das neue Postamt auf der anderen Seite des Ringes gebaut.

alte Postkarte, auf der rechten Seite das Kaiserliche Postamt (Quelle:min-kempe.de

Friedhelm Weinforth[2] beschreibt die Entstehung des Postgebäudes im Zusammenhang mit der Anbindung der Stadt Kempen an das linksrheinische Schienennetz und die Planung und Entstehung der Thomasstraße im Jahr 1870:

Postgebäude Entwurf 1898.jpg
Postkarte "Burgring mit Postamt"

Eine ganz typische Erscheinung für das Entstehen einer solchen Bahnhofs-Siedlung außerhalb der Stadt, wie man sie im 19. Jahrhundert auch an vielen  anderen Orten beobachten konnte, war die Anlage bestimmter Institutionen in der Nähe oder auf dem Wege von der Stadt zum Bahnhof. In Kempen siedelte sich die neue Poststation ganz bewußt an dieser Verkehrsachse an. Die  Post in Kempen war im Laufe des Jahrhunderts mehrfach umbenannt und quasi befördert worden, so 1871 in eine Postanstalt III. Klasse, dann 1876 in ein Postamt II. Klasse; 1871 war auch eine „Kaiserliche Reichstelegraphenstation“ eingerichtet worden. Die Unterkunft in einem Haus an der Südseite des Marktes (heute Optiker Palm (Anm. bzw. Plei nes/Rottler)) war aber zu klein, so daß man zur Planung eines Neubaus an der Ecke Moorenring/Thomasstraße schritt. Im Frühjahr 1899 konnte das repräsentative Gebäude bezogen werden, das später der Stadtsanierung zum Opfer fiel. Die Verbesserung der Verkehrsverbindungen, die Konjunktur der Gründerzeit, eine liberale Wirtschaftspolitik, all dies bescherte der Stadt in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts einen starken Aufschwung. Im  Gelände um den Bahnhof entwickelte sich eine rege Bautätigkeit, so entstanden Haus Horten oder der Bau des Notars Schüller, nachdem auf der Außenseite der Gräben die alten Scheunen und Schuppen abgerissen waren und  durch die Trockenlegung des Stadtgrabens der Wohnwert der Außenseite  der Ringe wesentlich erhöht worden war.



Quellen:

  1. Quelle: Adressbücher von 1912 und 1937
  2. Weinforth, Friedhelm, Campunni - Kempen, Geschichte einer niederrheinischen Stadt, Viersen, 1993, S. 295f.