Mühle

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Die Mühle am Hessenring im Januar 2017
Ein seltener Anblick, der so schnell nicht mehr kommt: Die Mühle von der Ellenstraße aus nach Abriss der Häuser Ellenstraße16-18 im März 2017
Alte Ansichtskarte mit Mühle und Propsteikirche
Mühle und Heiligenhäuschen Ellenstraße
Mühlenturm mit Stadtmauer 1940
Die Mühle am Hessenwall nach Brand 1911

Im Jahre 1481 erbaut, diente die Turmmühle der sicheren Mehlversorgung im Falle einer Belagerung. In günstiger Windrichtung an der Südwestseite der Stadt entstand auf einer dreigeschossigen Unterbastion ein Mühlenturm mit einem Durchmesser von 8,70 Meter.

Heute ist die Mühle eines der wesentlichen Wahrzeichen der Stadt Kempen. Das massive Bauwerk ist in weitem Umkreis sicher einzigartig.

Wunderschöne Bilder der Mühle findet man auf der Internetseite Die Turmwindmühle am Hessenwall auf min-kempe.de.

Hermes schreibt in seinem kleinen Bildband von 1976 über die Mühle:

Die Kempener Turmwindmühle, heute noch ein trutziger Zeuge einstiger Stadtherrlichkeit, änderte mehrfach im Laufe ihrer fünfhundertjährigen Geschichte Aussehen und Gewand. ... Um 1907 drehte sich die Kappe noch nach dem Winde. Der Mahlbetrieb wurde aber schon in dem vorgelagerten Anbau besorgt.

Im Jahre 1911 fiel die Kappe des Mühlenturms einem Brand zum Opfer. Für ein halbes Jahrhundert blieb sie ihres Wahrzeichens, des mächtigen Flügelpaares, beraubt. Der ruinöse Zustand des Oberturms gibt uns ein Bild der Mühle vor Beginn des ersten Weltkrieges. Leere und beladene Fuhrwerke liefern einen überzeugenden Anschauungsunterricht über den lebhaften Verkehr, der zu dieser Zeit vor der Mühle herrschte.

Als der Mühlenturm nach einem Erdbeben Anfang 1926 schwere Schäden erlitten hatte und einzustürzen drohte, retteten traditionsbewußte Bürger in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen städtischen Behörden durch eine umfassende Restaurierung das alte Bollwerk und gaben dem Oberturm zum Schutz gegen Wind und Wetter eine neue Mütze, die im Jahre 1964 neue Flügel erhielt.

Der unschöne Anbau der Bocksteegerschen Dampfmühle, später Unterkunft der landwirtschaftlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft, zeigt sich noch in voller Größe, auch sind noch die dem Mühlenpanorama rechts vorgelagerten Gärten deutlich auszumachen. Anbau und Gärten sind Jahre später im Zuge der Ringstraßenverschönerung Grünanlagen gewichen, die das Bollwerk ehemaliger Festungsherrlichkeit umso stärker in Erscheinung treten lassen.


Und anlässlich eines Kempener Sonderstempels im Jahre 1975 schrieb Hermes Jak - so nannten ihn die meisten - den folgenden Text:

Die Kempener Turmwindmühle - Das Motiv des Sonderstempels Kempen '75

Ein wuchtiger Zeuge einstiger Stadtherrlichkeit ist der Mühlenturm am Hessenwall. Sein gewaltiges Mauerwerk inmitten eines ehedem acht Meter hohen Mauergürtels rings um die Stadt vermittelt ein eindrucksvolles Bild von den Verteidigungsanlagen, die fleißige Hände vor hunderten von Jahren zum Schutz von Leben und Eigentum der Bürger in jahrelanger mühevoller Arbeit errichtet haben. Das Bollwerk hat die wechselvolle Geschichte der Stadt in vorderster Linie gesehen. vor allem Kempens schwerste Stunde am 7. Februar 1642, als die Franzosen, Hessen und Weimarer mordend und brennend als Eroberer in die Stadt einzogen.

Mit dem Jahre 1372 tritt der Mühlenturm in die Geschichte der Stadt ein. Allerdings handelt es sich noch nicht um das Baujahr, sondern um den vom Erzbischof und Kurfürsten Friedrich von Saarwerden geäußerten Wunsch, die Kempener möchten eine Steinmühle in die Stadtmauer einbauen, die als Bollwerk und Mahlwerk zugleich für die Stadt von Nutzen sein sollte. Die hölzerne Windmühle außerhalb der Stadt an der St. Töniser Straße war eine einfache Kastenmühle, die dem Kempener Magistrat vom Erzbischof Walram 1343 für eine Jahrespacht übergeben werden war. Das genaue Alter dieser Mühle ist nicht zu ermitteln, doch spricht eine Urkunde von 1389 bereits von der „alten Mühle“. Sie bot dem Landesherrn nicht genügend Sicherheit, weil sie zu leicht in Feindeshand fallen und damit für die Brotversorgung der Stadt verlorengehen konnte.

Die Kempener hatten es mit dem Bau der vom Landesherrn gewünschten steinernen Mühle nicht so eilig, da neben der alten Windmühle zwei bereits 1336 erwähnte Großmühlen innerhalb der Stadt in Betrieb waren, die bei Windstille das Mahlen besorgten. Unsere Altvordern scheuten die hohen Baukosten und ließen sich noch mehr als hundert Jahre Zeit, ehe sie sich durch einen zweiten urkundlichen Erlaß, diesmal des Erzbischofs und Kurfürsten Rupprecht von der Pfalz im Jahre 1477 einen weiteren Rippenstoß zum Mühlenbau geben ließen. Auch jetzt dauerte es noch volle zehn Jahre, bis sie endlich mit dem Bau Ernst machten.

Welchen Steinkoloß die Kempener im Jahre 1487 in den Mauergürtel setzten, durfte nachstehende Beschreibung deutlich machen: Auf einem runden Unterturm mit einem Mauerwerk von 4,82 m Dicke und einem äußeren Durchmesser von 15,50 m erhebt sich der schlankere Oberturm mit einer Mauerstärke von 1,50 m Dicke und einem äußeren Durchmesser von 8,70 m. Der Dickenunterschied bewirkt, daß sich in einer Breite von 3,60 m die Mühlengalerie um den oberen Turm herumzieht. Der Unterturm hat reinen Festungscharakter und drei Geschosse. Der Oberturm dagegen entbehrt jeglicher Verteidigungseinrichtung. Der Unterturm vertritt den Mühlenberg, der allenthalben für eine bessere Windausnützung einen erhöhten Stand der Mühle erforderlich machte. Da im Kempener Land der Wind zumeist aus dem Westen kommt, wurde die Mühle auch an der Westseite der Stadt erbaut.

Dank seiner massiven Konstruktion hat der Unterturm von seiner ursprünglichen Form noch nichts eingebüßt, dagegen haben dem Oberturm die Wirrnisse früherer Zeiten mit Krieg und Brand übel mitgespielt. Die ersten größeren Schäden erlitt der Oberturm während des mehrtägigen Beschusses im Hessen- krieg 1642. Das Zerstörurıgswerk setzten die Hessen nach der Stadteinnahme fort, indem sie das Dach abhoben und die Turmruine Wind, Regen und Frost aussetzten. Doch der Turm hielt stand, wenn auch stark gezeichnet. Am 4. März 1652 besichtigten Bürgermeister und Rat den Mühlenturm und stellten fest, „daß alles durch das hessische Kriegswesen verdorben und zu Grunde gerichtet worden war“, Es wurde der Beschluß gefaßt, das Dach wiederherzustellen, aber es vergingen noch sieben Jahre, ehe der Beschluß zur Ausführung kam. Das Ratsprotokoll aus dem Jahre 1659 berichtet: „Um diese Zeit ist der ,Um- gang' des steinernen Mühlenturmes, den die Weimarischen und Hessischen anno 1642 bei der Belagerung dieser Stadt ganz und zumal zerschossen und ruiniert gehabt und der seitdem mit Planken überlegt gewesen, wiederum gewölbt und repariert worden vermittelst Anwendung von 23 Malter Cement, 13 Matter Kalk und 7 bis 8.000 Steinen.“ lm Mai 1660 wurde auf den Mühlenturm eine neue „Kapp“ (Dach) gesetzt Lind der Speicher „gelappt“ {ausgebessert). Am 29. November 1663 teilte der Stadtmüller Jan Hurtter den Bürgermeistern mit, daß auf der steinernen Mühle mit der „rotten ollen“ (mit der wurmstichigen Ulme) nicht mehr ohne Gefahr gemahlen werden könne. Die Mühle müsse mit einer neuen Achse versehen werden.

Die Stad: pflegte die Mühle in mehrjährige Pacht an den sogenannten Stadtmüller zu vergeben, wie sie auch die Pflege und Instandhaltung der Festungswerke einschließlich Stadtmauer und der städtischen Bauten dem Stadtbau- meister übertrug. Der Termin der Mühlenverpachtung mit allen Rechten und Pflichten wurde sonntags zuvor in den Pfarrkirchen von Kempen, Oedt, Vorst, St. Tönis und Hüls öffentlich bekanntgemacht. Darüber hinaus wurde in der Stadt selbst die Verpachtung von Haus zu Haus angesagt. Sie erfolgte auf dem Rathaus bei brennender Kerze in Anwesenheit der Bürgermeister, Vierder und Geschworenen. Den Zuschlag bekam der bis zum Erlöschen der Kerze meistbietende Bewerber. Fand sich kein Pächter, übernahm die Stadt den Mahlbetrieb in eigener Regie. Als im 18. Jahrhundert kein Müller mehr den Mahlbetrieb in städtischen Diensten besorgen wollte, verpachtete die Stadt die Mühle an Privatleute.

Übrigens erwies sich die Sorge, die der Erzbischof im 14. Jahrhundert um den Bestand der alten Kastenmühle an der St. Töniser Straße hatte, als unbegründet, da sie alle Stürme, selbst in Kriegszeiten unversehrt überstand und erst 1866 einem Großfeuer zum Opfer fiel. Sie diente noch um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts als Backmehlmühle, während die Turmmühle das Mahlen des Futterkorns besorgte. Vor der Jahrhundertwende wurde der Mahlbetrieb in der Turmmühle nach Anbau einer 1965 wieder entfernten Dampfmühle endgültig eingestellt. Im Jahre 1911 brannte der Oberturm vollständig aus, wobei Flügel und Dachgaube brennend in die Tiefe stürzten. Ein Erdbebenstoß Anfang Januar 1926 ließ den nördlichen Teil des Oberturms einstürzen und brachte die Turmruine durch Mauerrisse so ernsthaft in Gefahr, daß sogar Überlegungen eines vollständigen Abbruchs des Oberturms angestellt wurden. Gottlob rettete damals eine umfassende Restaurierung den Oberturm, nachdem die Mahnrufe verantwortungsbewußter Bürger das Gewissen der Stadtväter wachgerüttelt hatten. Anfang der sechziger Jahre sind die Turmhaube neu geschiefert und der Umgang so wetterfest gemacht worden, daß Feuchtigkeit dem Mauerwerk nicht mehr gefährlich werden kann. Seit 1966 hat die Mühle auch wieder ihre Flügel. Wenn sie sich auch nicht mehr im Winde drehen, so steht der Turm doch wieder in seinem ursprünglichen Aussehen da: trutzig und schwer, neben Burg, Kuhtor und Peterturm ein bleibendes Monument aus Kempens Festungszeit.

(Auszug aus einem Aufsatz „Die Kempener Turmwindmühle" von Jakob Hermes. )


Zu Altweiber 2017 brach bei einem Sturm ein Flügel ab, so dass die Mühle wie in früheren Zeiten eine Weile ohne Flügel dastand. Die Zeitschrift KempenKompakt widmete der Mühle anlässlich der Montage der neuen Flügen in der Ausgabe Juni 2019 diesen schönen Artikel, in dem auch weitere schöne Bilder erscheinen:

DIE TURMWINDMÜHLE ZEIGT WIEDER IHRE STOLZEN SCHWINGEN

Ausgerechnet ein Sturmtief mit dem Namen „Thomas“ brach zu Altweiber 2017 einen Flügel der Wehrmühle am Hessenwall. Und eine Überprüfung zeigte, dass auch die drei weiteren Flügel morsch waren und entfernt werden mussten. Mehr als zwei Jahre bot das mittelalterliche Wahrzeichen der Stadt ein Bild des Jammers. Nun aber ging es ganz schnell: Die niederländische Spezialfirma Beijk Molenbouw montierte die neue, sehr widerstandsfähige Stahl-Holz-Konstruktion innerhalb nur einer Woche an der Turmkappe.

Ich war schon ganz aufgeregt, hoffentlich klappt das auch alles“, hatte Gudrun Holzmann, im Hochbauamt zuständig für die historischen Gebäude der Stadt, am Dienstagmorgen bei Montagebeginn noch gesagt. Doch alle Zweifel der Architektin waren unbegründet: Es benötigte nur zwei Transporter, einen Autokran, den Mühlenbauer Max Beijk mit zwei Mitarbeitern und ganze 20 Minuten, da war schon die erste 18 Meter lange und 800 Kilogramm schwere Stahlrute im Wellenkopf der Dachhaube verankert. Während Max Beijk am Boden per Fernbedienung den Autokran mit seiner Last steuerte, führten oben in der 26 Meter hohen Dachhaube seine Kollegen den Träger in den Kopf der Welle ein. Und eine knappe halbe Stunde später war auch schon die zweite Stahlrute an ihrem vorgesehenen Platz. Das lief so routiniert, störungsfrei und selbstverständlich ab, dass Max Beijk, trotz seiner erst 29 Jahre international als Mühlenspezialist gefragt, schon zur nächsten Baustelle unterwegs war, während seine Kollegen dann damit begannen, die ersten der weit mehr als hundert nummerierten Holzlatten an den Auslegern zu befestigen.

Die Recherche in den Archiven hat sich gelohnt

Was plötzlich so schnell ging, hatte einen mehr als zweijährigen Vorlauf. Und der hatte Gründe. Denn ursprünglich sollten die Ruten schon Ende 2017 wieder erneuert sein. Aber da der 2017 beim Sturmtief „Thomas“ abgebrochene Flügel erst zehn Jahre zuvor beim Orkan „Kyrill“ ein Opfer der Naturgewalten geworden und erneuert worden war, entschied sich das Hochbauamt gegen einen weiteren Schnellschuss. Denn die Stürme werden in jüngster Zeit nicht nur häufiger und heftiger, sondern erreichen in ihren Spitzen auch in unseren Breiten bislang unbekannte Geschwindigkeiten. Um nach „Kyrill“ und „Thomas“ nicht in wenigen Jahren erneut vor dem gleichen Problem zu stehen, wurden nicht nur Gutachten eingeholt, sondern Gudrun Holzmann selbst recherchierte in den Archiven und alten Unterlagen. Als eine zu Rate gezogene Fachfirma Stahlruten vorschlug, konnte deshalb Gudrun Holzmann an Hand alter Fotografien zeigen, dass offenbar schon vor dem großen Brand der Mühle im Jahre 1911 und der anschließenden Zerstörung des Turmes durch das Erdbeben 1926 die Mühle Stahlruten hatte. Der Vorteil eines Stahlhohlkörpers: Er ist filigraner, bietet weniger Angriffsfläche und ist insgesamt widerstandsfähiger. Das ist umso wichtiger, da die Dachhaube mit dem Flügelwerk seit der Restaurierung im Jahr 1966 fest auf dem Turm verankert ist und sich deshalb nicht mehr wie früher mittels einer doppelten Windrose in den Wind drehen kann. „Die historische Aufarbeitung hat viel gebracht“, betont dann auch Gudrun Holzmann. Denn der Wechsel von Holz zu Stahl musste von der oberen Denkmalbehörde genehmigt werden. Als diese Genehmigung vorlag, konnte der Auftrag ausgeschrieben werden, den dann die im niederländischen Afferden ansässige Mühlenbau-Spezialfirma Beijk erhielt. Die Kosten für die Restaurierung: 30.000 Euro.

Die jetzt gefundene und von Beijk realisierte Lösung hat jedoch nicht allein den Vorteil der Stahlruten. „Früher war das ein reines Schauobjekt, jetzt ist das Flügelwerk auch mühlenfachtechnisch richtig gebaut“, betont Gudrun Holzmann. Und es könnte sogar laufen, wenn das Mühlenwerk noch vorhanden wäre. Das aber wurde nach dem Wiederaufbau 1927 schon entfernt. Immerhin: Händisch lassen sich die Flügel nun wieder drehen, was künftig etwa alle halbe Jahre einmal geschehen soll, um das Holz gleichmäßig der Witterung auszusetzen. Denn die zuvor starren Holzruten hatten einen weiteren Nachteil: In den Verankerungen der Latten in der Rute bildete sich stehendes Wasser, was das Holz stark angriff.

Die neuen Latten aus sibirischem Lärchenholz

Auch beim Holz der Latten wurde auf höchste Qualität geachtet. „Wir verwenden jetzt sibirisches Lärchenholz, das ist besonders widerstandsfähig“, so Gudrun Holzmann. „Denn Holz aus den kalten nordischen oder sibirischen Regionen wächst langsam und hält deshalb auch länger“, erläuterte Hochbauamtsleiter Christian von Oppenkowski, der zusammen mit Bürgermeister Volker Rübo zum Pressetermin beim Start der Aktion zur Mühle gekommen war. Und Volker Rübo, der wenige Tage zuvor seinen 60. Geburtstag gefeiert hatte, nahm die neuen Flügel als eine Art verspätetes Geburtstagsgeschenk: „Wir haben jetzt eine Lösung, von der die Mühle und wir alle lange etwas haben werden.“ Denn diese Mühle sei schon „etwas Besonderes“. So reibungslos der Start der Restaurierung verlief, so problemlos die gesamte Aktion: Die letzte Holzlatte wurde am darauf folgenden Montag montiert. Schon im Vorfeld war damit gerechnet worden, dass möglicherweise die Welle, die die Ruten trägt, etwas angehoben werden müsste. Das Gegengewicht zum Wellenkopf im Dach wurde dann tatsächlich steiler gestellt, da anderenfalls die Flügel zu nah an Mauerwerk und Dachkappe standen. Und da der Autokran mit seinem Korb schon einmal da stand, konnte die Firma Terbeek einige Dachschindeln ersetzen. Nun ist sich Gudrun Holzmann sicher, dass sie nach „Kyrill“ und „Thomas“ nicht ein drittes Mal mit abgebrochenen Flügeln konfrontiert wird. „In meiner Dienstzeit gewiss nicht“, sagt die Architektin. „Vielleicht mal hier oder dort eine kleine Nachrestauration.“ Und wer jetzt vor dem rund 600 Jahre alten Wehrturm steht, der sieht, dass der doch so wuchtige Bau durch die neuen leicht geschwungenen Flügel nun auch eine Spur von Eleganz erhält, die man dem alten Gesellen kaum noch zugetraut hätte.

Text: Sergej Paromkin Fotos: b-14 Guido de Nardo