Judenstraße 15

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Haus Judenstraße 15 ist ein dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die Ziegelfassade ist im I. und II. OG sechsachsig gegliedert.

Im Erdgeschoss befindet sich in der Mitte die Eingangstür. Rechts und links davon sind zwei Schaufenster und auf der rechten Gebäudeseite eine Toreinfahrt.


Lange Jahre war hier das alt eingesessene Schuhgeschäft von Heinr. Gielen (Foto rechts, aus den 1960er Jahren). Dieter Persson schreibt in seinen Erinnerungen an Kempen in seiner Kindheit:

"Er war der interessante Schuster auf der Judenstraße, gegenüber des Pfarrhauses. Durch ein großes Tor gelangte ich in die Werkstatt. Dort saß Gielen-Hein vor einem Stapel Schuhe, das Radio lief, wobei er kräftig mitsang. Gielen-Hein war bei uns Kindern sehr beliebt. Er erzählte uns viele Witze und wußte vieles aus der Nachbarschaft zu berichten. Er sah immer gleich aus in seiner Schustertracht, wobei die Krönung eine große Schürze und Pantoffeln waren, die er auch sonntags trug. Überhaupt, man sah ihn nie außerhalb seiner Werkstatt, warum wußten wir nicht. Auch sein kleines schwarzes Käppi, das seinen Kopf zierte, nahm er in der Werkstatt nicht ab."[1]

Das passt sehr schön zum Bild rechts.

Später (70er/80er?) war hier einige Jahre die Fa. Reiher mit einem Geschäft für Berufsbekleidung.

Heute beherbergt das Haus einen asiatischen Imbiss.


Zur Straßenliste Judenstraße


  1. Persson, Dieter, Kempen - Ende der 50er Jahre, 1990, S. 56