Judenstraße

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Der Straßenname soll darauf hinweisen, dass es in Kempen schon im 14. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde gegeben hat. Nicht weit von hier entfernt - in der Umstraße - erinnert seit 1982 eine Gedenktafel daran, dass sich dort einst eine Synagoge befunden hat. Sie war Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut und in der Reichspogromnacht 1938 vernichtet worden. (Textquelle Stadt Kempen)

Die Judenstraße zeichnet in ihrer viertelkreisförmigen Form den Stadtgrundriss nach, wie er sich zentral in der Form des Kirchplatzes, an der Peripherie, in den Graben- und Wallanlagen darstellt. Sie beginnt am Marktplatz und endet mit der Einmündung zur Engerstraße. Die Judenstraße ist heute eine der Hauptgeschäftsstraßen Kempens und hat diese Funktion wohl auch schon in historischer Zeit besessen, was zumindest für das 19. Jh. nachweisbar ist.

Im 3. Reich war die Straße umbenannt worden in "Hindenburgstraße".


Die Häuser:


Grundstückskarte Judenstr.png
Satellitenbild Judenstr Kirchplatz 09.jpg















Bauliche Wesensmerkmale der Judenstraße

Die Judenstraße wird auf ihrer nördlichen Seite geprägt durch eine Reihe historischer Bauten aus dem 18. Jh., die dem gesamten Straßenzug den Charakter barocker Repräsentanz verleihen. Die Bebauung ist eingebunden zwischen dem Eckhaus zur Kuhstraße am westlichen Ende - einem barocken Volutengiebelhaus in Ziegelbauweise - und dem Eckhaus zur Engerstraße am anderen Ende, einem ebenfalls barockem Bürgerhaus mit Putzfassade. Dazwischen liegt eine Reihe von weiteren großbürgerlichen Wohnhäusern des 18. Jahrhunderts, wie z.B. Nr. 5 und Nr. 8. Bescheidenere Wohnbauten aus der gleichen Zeit stellen die Häuser Nr. 1, 4, 6,10, 11, 12 und 13 dar. Mit demPfarrhaus (Nr. 14) wird nochmals ein wesentlicher Akzent aufder nördlichen Bebauung der Judenstraße gesetzt.

Auf der südlichen Seite ist der Anteil der historischen Bausubstanz gering. Die Parzellenstruktur auf der Judenstraße ist durch die barocken Wohnhäuser bestimmt. Die ursprüngliche Kleinteiligkeit der Parzellen hat sich im 18. Jh. durch Zusammenlegung jeweils zweierParzellen, wie heute noch in der Raumaufteilung von Nr. 5 und Nr. 8 ablesbar, zu dem barockem Maß erweitert.

Bei den Dachformen herrschen straßenparallele Satteldächer vor. Herausragende Gebäude wie das Eckhaus (Buttermarkt 21) und Nr. 14 sind giebelständig. Das repräsentative Barockhaus Nr. 5 ist durch ein Mansarddach hervorgehoben. Die Fassaden der Gebäude sind als Putz- bzw. Ziegelfassaden gestaltet.

Blick über den Kirchplatz hinweg auf die Judenstaße, 1960

Bildergalerie: