Franziskanerstraße 1

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Haus Franziskus

"Auch Ordensleute brauchen frische Wäsche. Die besorgte eine 'Geistliche Mutter', die in diesem Haus ihre Unterkunft hatte. Mit mehreren Mägden arbeitete sie daran, dass die im Gottesdienst der Paterskirche gebrauchten Tücher und Gewänder dem Kloster Ehre machten und die Ordensmänner des benachbarten Franziskanerklosters stets über saubere Tischtücher, Bettlaken und Hemden verfügten.

Auch verwaltete sie die Finanzen der Brüder.

Die Franziskaner haben ihrer 'Geistlichen Mutter' dieses Haus 1698 errichtet; die aus Eisenankern geformte Zahl MDCCLVII (M = 1000, D = 500, C = 100, L = 50, V = 5, I = 1) = 1757 gibt einen Neu- oder Umbau an.

Unter französischer Herrschaft geriet das Gebäude wie das Kloster im Jahre 1802 in weltlichen Besitz. Erst als von 1959 bis 1968 Kapuzinermönche hier und im neuerrichteten Gebäude an der Westseite der Kirche lebten, wurde dieses Haus wieder Teil eines Klosterbezirks. Seit 1991 ist hier eine Außenwohngruppe des Kinderheimes St. Annenhof beheimatet. In Anknüpfung an die alte Verbindung mit dem Fanziskanerkloster trägt das Gebäude seither den Namen 'Haus Franziskus'."[1]

Manfred Joppien schrieb dazu in der Facebook-Gruppe "Kempen anno dazumal": "Ich habe Anfang der 1960er bis zum Beginn meiner Ausbildung 1964 nach der Schule für die Heißmangel Michels auf dem Möhlenring (schräg gegenüber von Dr. Dowe) Wäsche ausgefahren. Einmal wöchentlich wurden die Mönche in diesem Haus von mir beliefert, es gab immer ein Trinkgeld von 0,20 - 0,30 DM."[2]


Das Adressbuch von 1912 weist unter der Adresse die Landwirtschaftliche Winterschule aus. Direktor war Ferdinand Caspers. Hilfslehrer waren der Gymnasial-Oberlehrer Dr. Bernhard Peters, der Volksschullehrer Jos. Wingen, der Präparandenlehrer Albert Steeger (der spätere Prof. Dr. Albert Steeger?) sowie der Tierarzt Dr. Heinr. Haffmanns und der Kreislandmesser Bernhard Zirkel.