Ellenstraße 32: Unterschied zwischen den Versionen

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In dem schmalen Haus in der Ellenstraße 32 wohnten laut Adressbuch 1898 zur Jahrhundertwende
 
In dem schmalen Haus in der Ellenstraße 32 wohnten laut Adressbuch 1898 zur Jahrhundertwende
der Barbier und Nachtwächter J. Doerper und der Maurergeselle Mathias Schrömbges.<ref name=Adressbuecher>Einträge in alten Adressbüchern
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der Barbier und Nachtwächter J. Doerper und der Maurergeselle Mathias Schrömbges.<ref name="Adressbuecher">Einträge in alten Adressbüchern
 
</ref> Über die beiden ist leider nicht mehr viel bekannt.
 
</ref> Über die beiden ist leider nicht mehr viel bekannt.
  
Im Adressbuch 1937 stehen dann Ludwig van Thiel und seine Tochter Gertrud van Thiel.<ref name=Adressbuecher /> Ludwig van Thiel hatte im hinteren Teil des Hauses eine Schlosserei; seine Tochter Gertrud führte vorne einen Kolonialwarenladen. Sie heiratete nach dem Krieg (?) Theo Bakker, der an der Stelle der alten Schlosserei eine Schreinerwerkstatt errichtete. Laut Karl-Heinz Hermans hieß es in Kempen damals: "Klein, aber wacker, möbelhaus Bakker." In Erinnerung blieb auch, dass Theo Bakker regelmäßig in der Nachbarschaft bei Hamm sein Körnchen beschaffte.  
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Im Adressbuch 1937 stehen dann Ludwig van Thiel und seine Tochter Gertrud van Thiel.<ref name="Adressbuecher" /> Ludwig van Thiel hatte im hinteren Teil des Hauses eine Schlosserei; seine Tochter Gertrud führte vorne einen Kolonialwarenladen. Sie heiratete nach dem Krieg (?) Theo Bakker, der an der Stelle der alten Schlosserei eine Schreinerwerkstatt errichtete. Laut Karl-Heinz Hermans hieß es in Kempen damals: "Klein, aber wacker, möbelhaus Bakker." In Erinnerung blieb auch, dass Theo Bakker regelmäßig in der Nachbarschaft bei Hamm sein Körnchen beschaffte.  
 
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Im August 1977 starb Theo Bakker, etwa ein Jahr später dann auch seine Frau Thea.<ref>Kassenbuch der Straßengemeinschaft Ellenstraße:<br>August 1977 Kranz für Herrn Bakker<br>Gedenken für Frau Bakker in der Versammlung am 7.3.79</ref> Das Haus wurde renoviert und umgebaut zu einer kleinen, zweigeschossigen Gastwirtschaft. Erste Wirtin war Anfang der achtziger Jahre ''Rosemari Violonchi''<ref>WZ 20.5.1982: gemeinsame Anzeige von Treppchen und An de Pomp</ref>, die Schwester von Jack Violonchi, der in den siebziger Jahre auf der Ellenstraße sein Geschäft für Perserteppiche hatte. In Anlehnung an die gegenüber, vor dem Haus Hermans gelegene frühere Gemeinschaftspumpe trug die Wirtschaft auf Kemp'sch Platt den schönen Namen ''An de Pomp''.
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Im August 1977 starb Theo Bakker, etwa ein Jahr später dann auch seine Frau Thea.<ref>Kassenbuch der Straßengemeinschaft Ellenstraße:<br>August 1977 Kranz für Herrn Bakker<br>Gedenken für Frau Bakker in der Versammlung am 7.3.79</ref> Das Haus wurde renoviert und umgebaut zu einer kleinen, zweigeschossigen Gastwirtschaft. Erste Wirtin war Anfang der achtziger Jahre ''Rosemari Violonchi''<ref>WZ 20.5.1982: gemeinsame Anzeige von Treppchen und An de Pomp</ref>, die Schwester von Jack Violonchi, der in den siebziger Jahre auf der Ellenstraße sein Geschäft für Perserteppiche hatte. In Anlehnung an die gegenüber, vor dem Haus Hermans gelegene frühere Gemeinschaftspumpe trug die Wirtschaft auf Kemp'sch Platt den schönen Namen ''An de Pomp''.<ref>Anzeige in der Sonderbeilage der Westdeutschen Zeitung zum Stadtfest Kempen, 20. Mai 1982</ref>
  
 
Danach wurde das Lokal von wechselnden Inhabern und unter verschiedenen Namen betrieben. Roland "Ede" Schwiderski, der zuvor zusammen mit Paul Maaßen den Lichtblick in der Tiefstraße hatte, betrieb nach Rosemari Violonchi hier bis etwa 2001 das ''Palio''. Unter Uwe Silbereisen hieß das Lokal dann wohl noch eine Zeitlang ''Palio'', und unter dem Namen "Lappekamel" gaben Leo Schick und Klaus Runge ab Mitte 2005 ein kurzes einjähriges Intermezzo.<ref>[https://www.wz.de/nrw/kreis-viersen/kempen-und-grefrath/kempen-altstadtgefluester-auf-der-huelser-strasse-50-wird-das-rotlicht-angeknipst_aid-31277205 WZ, 15.5.2009]</ref> Harald und Elfriede Paetsch hatten dann ... (?). Seit September 2009 ist hier das inzwischen sehr beliebte [http://meincafekempen.blogspot.de/ meinCafe].<ref>[http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis-viersen/kempen/gefluester-im-frohwald-geht-8217s-am-samstag-um-die-wurst-1.138256 WZ-Newsline, 4.9.2009]</ref> Heute gehört das Café Saskia Klinge.
 
Danach wurde das Lokal von wechselnden Inhabern und unter verschiedenen Namen betrieben. Roland "Ede" Schwiderski, der zuvor zusammen mit Paul Maaßen den Lichtblick in der Tiefstraße hatte, betrieb nach Rosemari Violonchi hier bis etwa 2001 das ''Palio''. Unter Uwe Silbereisen hieß das Lokal dann wohl noch eine Zeitlang ''Palio'', und unter dem Namen "Lappekamel" gaben Leo Schick und Klaus Runge ab Mitte 2005 ein kurzes einjähriges Intermezzo.<ref>[https://www.wz.de/nrw/kreis-viersen/kempen-und-grefrath/kempen-altstadtgefluester-auf-der-huelser-strasse-50-wird-das-rotlicht-angeknipst_aid-31277205 WZ, 15.5.2009]</ref> Harald und Elfriede Paetsch hatten dann ... (?). Seit September 2009 ist hier das inzwischen sehr beliebte [http://meincafekempen.blogspot.de/ meinCafe].<ref>[http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis-viersen/kempen/gefluester-im-frohwald-geht-8217s-am-samstag-um-die-wurst-1.138256 WZ-Newsline, 4.9.2009]</ref> Heute gehört das Café Saskia Klinge.
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Ellenstraße 32 in der [http://www.limburg-bernd.de/Viersen/DenkKem/Nr.%20173.htm Denkmalliste]
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Ellenstraße 32 in der [http://www.limburg-bernd.de/Viersen/DenkKem/Nr.%20173.htm Denkmalliste][[Datei:Eingang_Ellenstr_32_Mai_2014.jpg|250px|thumb|Eingang zum Café, Mai 2014]]
 
 
 
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*van Thiel, Gertrud, Kolonialwaren
 
*van Thiel, Gertrud, Kolonialwaren
 
*Thiel, Ludwig, Schlosserei
 
*Thiel, Ludwig, Schlosserei
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'''1959'''
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* Bakker, Johs., Maler
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* Bakker, Theodor, Schreinerei, Möbelhdlg.
  
  

Version vom 7. Mai 2021, 15:38 Uhr

Ellenstraße 32, 2013

In dem schmalen Haus in der Ellenstraße 32 wohnten laut Adressbuch 1898 zur Jahrhundertwende der Barbier und Nachtwächter J. Doerper und der Maurergeselle Mathias Schrömbges.[1] Über die beiden ist leider nicht mehr viel bekannt.

Im Adressbuch 1937 stehen dann Ludwig van Thiel und seine Tochter Gertrud van Thiel.[1] Ludwig van Thiel hatte im hinteren Teil des Hauses eine Schlosserei; seine Tochter Gertrud führte vorne einen Kolonialwarenladen. Sie heiratete nach dem Krieg (?) Theo Bakker, der an der Stelle der alten Schlosserei eine Schreinerwerkstatt errichtete. Laut Karl-Heinz Hermans hieß es in Kempen damals: "Klein, aber wacker, möbelhaus Bakker." In Erinnerung blieb auch, dass Theo Bakker regelmäßig in der Nachbarschaft bei Hamm sein Körnchen beschaffte.

Anzeige An de Pomp 1982.png

Im August 1977 starb Theo Bakker, etwa ein Jahr später dann auch seine Frau Thea.[2] Das Haus wurde renoviert und umgebaut zu einer kleinen, zweigeschossigen Gastwirtschaft. Erste Wirtin war Anfang der achtziger Jahre Rosemari Violonchi[3], die Schwester von Jack Violonchi, der in den siebziger Jahre auf der Ellenstraße sein Geschäft für Perserteppiche hatte. In Anlehnung an die gegenüber, vor dem Haus Hermans gelegene frühere Gemeinschaftspumpe trug die Wirtschaft auf Kemp'sch Platt den schönen Namen An de Pomp.[4]

Danach wurde das Lokal von wechselnden Inhabern und unter verschiedenen Namen betrieben. Roland "Ede" Schwiderski, der zuvor zusammen mit Paul Maaßen den Lichtblick in der Tiefstraße hatte, betrieb nach Rosemari Violonchi hier bis etwa 2001 das Palio. Unter Uwe Silbereisen hieß das Lokal dann wohl noch eine Zeitlang Palio, und unter dem Namen "Lappekamel" gaben Leo Schick und Klaus Runge ab Mitte 2005 ein kurzes einjähriges Intermezzo.[5] Harald und Elfriede Paetsch hatten dann ... (?). Seit September 2009 ist hier das inzwischen sehr beliebte meinCafe.[6] Heute gehört das Café Saskia Klinge.



Ellenstraße 32 in der Denkmalliste

Eingang zum Café, Mai 2014

Einträge in alten Adressbüchern

1898

  • Doerper, J., Barbier und Nachtw.
  • Schrömbges, Math., Maurerg.

1925

  • van Thiel, Ludw., Schlosser

1930/31

  • van Thiel, Ludwig, Schlosserm.

1937

  • van Thiel, Gertrud, Kolonialwaren
  • Thiel, Ludwig, Schlosserei

1959

  • Bakker, Johs., Maler
  • Bakker, Theodor, Schreinerei, Möbelhdlg.



Quellen

  1. 1,0 1,1 Einträge in alten Adressbüchern
  2. Kassenbuch der Straßengemeinschaft Ellenstraße:
    August 1977 Kranz für Herrn Bakker
    Gedenken für Frau Bakker in der Versammlung am 7.3.79
  3. WZ 20.5.1982: gemeinsame Anzeige von Treppchen und An de Pomp
  4. Anzeige in der Sonderbeilage der Westdeutschen Zeitung zum Stadtfest Kempen, 20. Mai 1982
  5. WZ, 15.5.2009
  6. WZ-Newsline, 4.9.2009