Ellenstraße 27: Unterschied zwischen den Versionen

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Die ehemaligen Häuser 26 und 27 standen etwa in einer Reihe mit den Häusern 21 bis 25 und damit etwa da, wo heute das Blumenbeet am Bärenbrunnen ist. Die Kaplanei (Hausnummern 28 und 29) sprang von hier aus zurück. Sie ist deshalb auf dem nebenstehenden Bild nicht sichtbar. Gut erkennbar ist das auf der alten Karte von 1869.
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Die ehemaligen Häuser 26 und 27 standen etwa in einer Reihe mit den Häusern 21 bis 25 und damit etwa da, wo heute das Blumenbeet am Bärenbrunnen ist. Die Kaplanei (Hausnummern 28 und 29) sprang von hier aus zurück. Sie ist deshalb auf dem nebenstehenden Bild nicht sichtbar. Gut erkennbar ist das auf der alten Karte von 1869. Bevor die Straßen eigene Hausnummern bekamen, hatte das Haus die Hausnummer Kempen 86. Unter dieser Nummer erscheint Peter Siemes im Adressbuch von 1879, 1898 dann unter der Adresse Ellenstraße 27.
  
 
Das alte Haus Ellenstraße 27 fiel im Februar 1945 einem Bombenangriff zum Opfer. Bis etwa 1960 war an der Stelle noch ein Trümmergrundstück. Das heutige Haus wurde 1961 von Frau Straeten gebaut. Heute gehört es ihrer Tochter Sibylle Ringelmann, die damals mit ihrem Mann Karl-Aloys für einige Jahre das neue Haus bezog. Mitte der sechziger Jahre zog Familie Ringelmann in einen Neubau an der Birkenallee. Nach fast vierzig Jahren zog es die Eheleute aber im Jahr 2002 wieder in die Stadt in ihre alten Wohnung im 1. OG der Ellenstraße 27. Karl Aloys Ringelmann, geb. am 30.10.1920, war als ehemaliger Studiendirektor des Thomaeums in Kempen bekannt. Er war noch lange rüstig und bis zum Ende geistig hellwach; er starb in hohem Alter von fast 97 Jahren am 17. Oktober 2017.<ref>[https://trauer.rp-online.de/traueranzeige/karlaloys-ringelmann Todesanzeige in der Rheinischen Post]</ref> Seine Frau Sybille wohnte noch eine Zeitlang alleine in der Wohnung, zog dann aber in ein Seniorenheim. Schließlich geht auch sie auf die Hundert zu.
 
Das alte Haus Ellenstraße 27 fiel im Februar 1945 einem Bombenangriff zum Opfer. Bis etwa 1960 war an der Stelle noch ein Trümmergrundstück. Das heutige Haus wurde 1961 von Frau Straeten gebaut. Heute gehört es ihrer Tochter Sibylle Ringelmann, die damals mit ihrem Mann Karl-Aloys für einige Jahre das neue Haus bezog. Mitte der sechziger Jahre zog Familie Ringelmann in einen Neubau an der Birkenallee. Nach fast vierzig Jahren zog es die Eheleute aber im Jahr 2002 wieder in die Stadt in ihre alten Wohnung im 1. OG der Ellenstraße 27. Karl Aloys Ringelmann, geb. am 30.10.1920, war als ehemaliger Studiendirektor des Thomaeums in Kempen bekannt. Er war noch lange rüstig und bis zum Ende geistig hellwach; er starb in hohem Alter von fast 97 Jahren am 17. Oktober 2017.<ref>[https://trauer.rp-online.de/traueranzeige/karlaloys-ringelmann Todesanzeige in der Rheinischen Post]</ref> Seine Frau Sybille wohnte noch eine Zeitlang alleine in der Wohnung, zog dann aber in ein Seniorenheim. Schließlich geht auch sie auf die Hundert zu.
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Seit vielen Jahren ist in dem Ladenlokal ein Änderungsatelier. Zunächst gehörte es Maria Zellerroer-Saripapazoglou und hieß ''Marias Nähstübchen''. Nach 16 Jahren als Angestellte  übernahm 2008 Monika Giesing das Atelier, das folgerichtig jetzt als ''Monis Nähstübchen'' firmiert. Ende 2009 hat sie das Geschäftslokal nochmals gründlich renoviert.<ref>[http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis-viersen/kempen/kempen-altstadtgefluester-die-tapfere-schneiderin-1.151856 Westdeutsche Zeitung, 8.1.2010]</ref>
 
Seit vielen Jahren ist in dem Ladenlokal ein Änderungsatelier. Zunächst gehörte es Maria Zellerroer-Saripapazoglou und hieß ''Marias Nähstübchen''. Nach 16 Jahren als Angestellte  übernahm 2008 Monika Giesing das Atelier, das folgerichtig jetzt als ''Monis Nähstübchen'' firmiert. Ende 2009 hat sie das Geschäftslokal nochmals gründlich renoviert.<ref>[http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis-viersen/kempen/kempen-altstadtgefluester-die-tapfere-schneiderin-1.151856 Westdeutsche Zeitung, 8.1.2010]</ref>
  
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*Siemes, Peter, Colonial- und Spezereiwaaren-Handlung, Kempen, Haus-Nr. 86
 
*Siemes, Peter, Colonial- und Spezereiwaaren-Handlung, Kempen, Haus-Nr. 86
 
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'''1898'''
*[[Datei:Ellenstrasse 27 2013.jpg|250px|thumb|Ellenstraße 27, 2013]]Siemes, Peter, Rentner
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*Siemes, Peter, Rentner
 
'''1912'''
 
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*Siemes, Magdalena, Rentn.
 
*Siemes, Magdalena, Rentn.

Version vom 4. Februar 2023, 11:36 Uhr

Karte von 1869 mit der ehemaligen Ellenstrasse 26[1]


Die ehemaligen Häuser 26 und 27 standen etwa in einer Reihe mit den Häusern 21 bis 25 und damit etwa da, wo heute das Blumenbeet am Bärenbrunnen ist. Die Kaplanei (Hausnummern 28 und 29) sprang von hier aus zurück. Sie ist deshalb auf dem nebenstehenden Bild nicht sichtbar. Gut erkennbar ist das auf der alten Karte von 1869. Bevor die Straßen eigene Hausnummern bekamen, hatte das Haus die Hausnummer Kempen 86. Unter dieser Nummer erscheint Peter Siemes im Adressbuch von 1879, 1898 dann unter der Adresse Ellenstraße 27.

Das alte Haus Ellenstraße 27 fiel im Februar 1945 einem Bombenangriff zum Opfer. Bis etwa 1960 war an der Stelle noch ein Trümmergrundstück. Das heutige Haus wurde 1961 von Frau Straeten gebaut. Heute gehört es ihrer Tochter Sibylle Ringelmann, die damals mit ihrem Mann Karl-Aloys für einige Jahre das neue Haus bezog. Mitte der sechziger Jahre zog Familie Ringelmann in einen Neubau an der Birkenallee. Nach fast vierzig Jahren zog es die Eheleute aber im Jahr 2002 wieder in die Stadt in ihre alten Wohnung im 1. OG der Ellenstraße 27. Karl Aloys Ringelmann, geb. am 30.10.1920, war als ehemaliger Studiendirektor des Thomaeums in Kempen bekannt. Er war noch lange rüstig und bis zum Ende geistig hellwach; er starb in hohem Alter von fast 97 Jahren am 17. Oktober 2017.[2] Seine Frau Sybille wohnte noch eine Zeitlang alleine in der Wohnung, zog dann aber in ein Seniorenheim. Schließlich geht auch sie auf die Hundert zu.

Anzeige in der Sonderbeilage der WZ zum Stadtfest in Kempen 1982
Die ursprünglichen Häuser Nr. 26 und 27 mit Blick zur Moosgasse. Aufgenommen anlässlich der "GIHLA" vom 26. 8. - 4. 9. 1933

Im ersten Stock wohnte zuvor viele Jahre die Studienrätin Auguste Terhuven zusammen mit Frau Hubertine Quaedvlieg (geb. 27.11.1911, verst. 23.3.2003)[3]. Die Schwestern sind nach dem Tod von Lehrer Quaedvlieg zusammengezogen. Frau Terhuven, geboren am 6. Dezember 1901, zog 1994 mit über 90 Jahren in den Von-Broichhausen-Stift, wo sie noch viele Jahre lebte und am 24. April 2010 als damals älteste Kempenerin im biblischen Alter von 108 Jahren starb.[4] Im 2. OG wohnten viele Jahre die Eheleute Wolters. Annemie Wolters, geb. Schmitz, starb wenige Jahre nach ihrem Mann Frank plötzlich und unerwartet am 1. Juni 2015 im Alter von 73 Jahren.

Anfang der siebziger Jahre war im Erdgeschoss die Kempener Geschäftsstelle der Barmer Ersatzkasse[5], Anfang der achtziger Jahre dann das Bekleidungsgeschäft Klamotte - Wäsche und Mode, Nostalgie aus Oma's Wäscheschrank[6], offenbar also ein Second-Hand-Laden.

Seit vielen Jahren ist in dem Ladenlokal ein Änderungsatelier. Zunächst gehörte es Maria Zellerroer-Saripapazoglou und hieß Marias Nähstübchen. Nach 16 Jahren als Angestellte übernahm 2008 Monika Giesing das Atelier, das folgerichtig jetzt als Monis Nähstübchen firmiert. Ende 2009 hat sie das Geschäftslokal nochmals gründlich renoviert.[7]

Ellenstraße 27, 2013

Einträge in alten Adressbüchern

1879

  • Siemes, Peter, Colonial- und Spezereiwaaren-Handlung, Kempen, Haus-Nr. 86

1898

  • Siemes, Peter, Rentner

1912

  • Siemes, Magdalena, Rentn.

1925

  • Cleven, Heinr., Schlosser
  • Schongen, Pet., Baugeschäft, Tel. 423

1930/31

  • Cleven, Heinrich, Schlosser
  • Haefs, Margarete, Wwe.

Im Adressbuch von 1937 ist die Adresse nicht aufgeführt.

Ellenstraße 25 und 27, 1979 bei der Umgestaltung zur Fußgängerzone

1959

  • Fabian, Gerhard, Postinsp.
  • Mohr, Falstaff, (Friseurgesch. Engerstr. 19)
  • Ringelmann, Karl, Referendar, F. 2433



Quellen:

  1. http://s423565088.online.de/opendata/histKarten/Urkarten/PDF/3246_Kempen/3246_012_2_1869_UK.pdf
  2. Todesanzeige in der Rheinischen Post
  3. Unterlagen der Straßengemeinschaft Ellenstraße
  4. http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kempen/aelteste-kempenerin-ist-mit-108-gestorben-aid-1.711007 und Unterlagen der Straßengemeinschaft Ellenstraße
  5. Beilage zum Stadtorientierungsplan, Hrsg.: Städt. Verkehrsamt Kempen, Stand 1. Januar 1971
  6. Anzeige in der Sonderbeilage der Westdeutschen Zeitung zum Stadtfest Kempen, 20. Mai 1982
  7. Westdeutsche Zeitung, 8.1.2010