Ellenstraße 15: Unterschied zwischen den Versionen

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Bis zum Herbst 2017 war hier viele Jahre das Elektro- und Haushaltswarengeschäft [http://www.werbering-kempen.de/electra-jarren.html ''Electra'']von Angelika Jarren. Das Haus wurde dann verkauft, und Frau Jarren zog mit ihrem Geschäft ein paar Häuser weiter in die [[Ellenstraße 7]], wo zuvor Dorothee Zäske ihr Wollgeschäft hatte. Im ersten Stock und im Dachgeschoss ist eine Wohnung, die aber inzwischen unbewohnt ist, weil das Haus wohl in naher Zukunft einem Neubau weichen soll.  
 
Bis zum Herbst 2017 war hier viele Jahre das Elektro- und Haushaltswarengeschäft [http://www.werbering-kempen.de/electra-jarren.html ''Electra'']von Angelika Jarren. Das Haus wurde dann verkauft, und Frau Jarren zog mit ihrem Geschäft ein paar Häuser weiter in die [[Ellenstraße 7]], wo zuvor Dorothee Zäske ihr Wollgeschäft hatte. Im ersten Stock und im Dachgeschoss ist eine Wohnung, die aber inzwischen unbewohnt ist, weil das Haus wohl in naher Zukunft einem Neubau weichen soll.  
  
Inzwischen liegen auch die ersten Pläne vor, die einen dreieinhalbgeschossigen, ja fast viergeschossigen Neubau zeigen, der deutlich über die neue westliche Nachbarbebauung ragt. Eine derartige Bebauung ist gemäß Bebauungsplan wohl zulässig. Der Denkmalausschuss der Stadt Kempen hat im Mai 2018 diese Pläne aber abgelehnt und die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit dem Eigentümer über eine niedrigere Bebauung zu führen.<ref>[https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/ellenstrasse-politik-lehnt-neubauprojekt-ab_aid-22649121 Rheinische Post vom 15.5.2018] und [https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/baurecht-contra-denkmalschutz_aid-22663579 Rheinische Post vom 16.5.2018]</ref> Der Bauherr argumentiert nachvollziehbar, dass in absehbarer Zeit sicher auch die östlichen Nachbargebäude neu erstellt werden; das heutige Niveau werden sie in Anlehnung an den Bebauungsplan dann bestimmt auch übersteigen. Der Werbering Kempen und auch die Hauseigentümer und Geschäftsleute der Ellenstraße hoffen inbrünstig darauf, dass in allen Gebäuden wieder ein Ladenlokal im Erdgeschoss entsteht, weil sonst die Existenz der Ellenstraße als belebte Einkaufsstraße ernsthaft gefährdet ist. Es ist fraglich, ob das realisiert werden kann, wenn die Bauherren nicht in der vom Bebauungsplan vorgesehenen Höhe bauen dürfen. Leider konnte ja schon bei den Häusern 16-18 eine reine Wohnbebauung nicht verhindert werden, obwohl hier die Möglichkeit zur Schaffung der dringend benötigten größeren Geschäftsflächen bestanden hätte.
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Inzwischen liegen auch die ersten Pläne vor, die einen dreieinhalbgeschossigen, ja fast viergeschossigen Neubau zeigen, der deutlich über die neue westliche Nachbarbebauung ragt. Eine derartige Bebauung ist gemäß Bebauungsplan wohl zulässig. Der Denkmalausschuss der Stadt Kempen hat im Mai 2018 diese Pläne aber abgelehnt und die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit dem Eigentümer über eine niedrigere Bebauung zu führen.<ref>[https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/ellenstrasse-politik-lehnt-neubauprojekt-ab_aid-22649121 Rheinische Post vom 15.5.2018] und [https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/baurecht-contra-denkmalschutz_aid-22663579 Rheinische Post vom 16.5.2018]</ref> Der Bauherr argumentiert nachvollziehbar, dass in absehbarer Zeit sicher auch die östlichen Nachbargebäude neu erstellt werden; das heutige Niveau werden sie in Anlehnung an den Bebauungsplan dann bestimmt auch übersteigen. Dabei darf auch nicht übersehen werden, dass die Geschosshöhen bei den alten Gebäuden (siehe Bild unten) deutlich höher waren.
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Der Werbering Kempen und auch die Hauseigentümer und Geschäftsleute der Ellenstraße hoffen inbrünstig darauf, dass in allen Gebäuden wieder ein Ladenlokal im Erdgeschoss entsteht, weil sonst die Existenz der Ellenstraße als belebte Einkaufsstraße ernsthaft gefährdet ist. Es ist fraglich, ob das realisiert werden kann, wenn die Bauherren nicht in der vom Bebauungsplan vorgesehenen Höhe bauen dürfen. Leider konnte ja schon bei den Häusern 16-18 eine reine Wohnbebauung nicht verhindert werden, obwohl hier die Möglichkeit zur Schaffung der dringend benötigten größeren Geschäftsflächen bestanden hätte.
 
   
 
   
  

Version vom 2. Juli 2018, 18:02 Uhr

Ellenstraße 15, 2013

Das heutige Haus Ellenstraße 15 ist offenbar noch identisch mit dem alten Haus, das in der oberen Abbildung ganz links zu sehen ist. Die beiden rechten Fenster wurden wohl mal zu einem großen Schaufenster umgebaut. Auf dem alten Foto sichtbar sind auch das kleine Kellerfenster links und vor allem die beiden Dachgauben in ihrer heutigen Form. Offenbar hat das Haus den Bombenangriff von 1945 einigermaßen überstanden. Irgendwann wurde es dann neu verputzt, gestrichen und im Erdgeschoss mit Riemchen verkleidet.

Um die Jahrhundertwende betrieb hier Jakob Pasch eine Kolonial- u. Spezereiwarenhandlung. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte dann Helene Pasch (sicher wohl Jakobs Tochter) hier ein Tabakgeschäft. Frau Sieben, wohl verwandt mit Helene Pasch, kam als Witwe mit ihren drei Söhnen nach Kempen und führte das Geschäft fort. Zumindest ihre Söhne zwei Paul und Friedhelm machten am Kempener Thomaeum ihr Abitur.[1] Friedhelm hat als Architekt nach dem Krieg die Baupläne für das neue Heiligenhäuschen von Mutter Anna entworfen und auch unentgeltlich den Bau überwacht.

Bis zum Herbst 2017 war hier viele Jahre das Elektro- und Haushaltswarengeschäft Electravon Angelika Jarren. Das Haus wurde dann verkauft, und Frau Jarren zog mit ihrem Geschäft ein paar Häuser weiter in die Ellenstraße 7, wo zuvor Dorothee Zäske ihr Wollgeschäft hatte. Im ersten Stock und im Dachgeschoss ist eine Wohnung, die aber inzwischen unbewohnt ist, weil das Haus wohl in naher Zukunft einem Neubau weichen soll.

Inzwischen liegen auch die ersten Pläne vor, die einen dreieinhalbgeschossigen, ja fast viergeschossigen Neubau zeigen, der deutlich über die neue westliche Nachbarbebauung ragt. Eine derartige Bebauung ist gemäß Bebauungsplan wohl zulässig. Der Denkmalausschuss der Stadt Kempen hat im Mai 2018 diese Pläne aber abgelehnt und die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit dem Eigentümer über eine niedrigere Bebauung zu führen.[2] Der Bauherr argumentiert nachvollziehbar, dass in absehbarer Zeit sicher auch die östlichen Nachbargebäude neu erstellt werden; das heutige Niveau werden sie in Anlehnung an den Bebauungsplan dann bestimmt auch übersteigen. Dabei darf auch nicht übersehen werden, dass die Geschosshöhen bei den alten Gebäuden (siehe Bild unten) deutlich höher waren.

Der Werbering Kempen und auch die Hauseigentümer und Geschäftsleute der Ellenstraße hoffen inbrünstig darauf, dass in allen Gebäuden wieder ein Ladenlokal im Erdgeschoss entsteht, weil sonst die Existenz der Ellenstraße als belebte Einkaufsstraße ernsthaft gefährdet ist. Es ist fraglich, ob das realisiert werden kann, wenn die Bauherren nicht in der vom Bebauungsplan vorgesehenen Höhe bauen dürfen. Leider konnte ja schon bei den Häusern 16-18 eine reine Wohnbebauung nicht verhindert werden, obwohl hier die Möglichkeit zur Schaffung der dringend benötigten größeren Geschäftsflächen bestanden hätte.


Ellenstraße 15-17 vor dem Krieg


Einträge in alten Adressbüchern

1898

  • Pasch, Jakob, Kleinhändler, im Branchenteil unter Specereihandlungen (Gewürze)

1912

  • Pasch, Jak., unter: Kolonial- u. Spezereiwarenhandlungen
  • Pasch, Georg, Stadt-Verw.-Sekr.

1925

  • Pasch, Georg, Verwaltungssekr.
  • im Gewerbeverzeichnis unter: Zigarren-, Zigaretten- und Tabakhandlungen

1930/31

  • Pasch, Georg, Stadtobersekretär

1937

  • Pasch, Helene, Tabakwaren

später Sieben, Agnes Sieben, gestorben 31.12.1970, hatte den Laden noch.

Stichpunkte/Fakten:
Aus Unterlagen der Straßengemeinschaft:
Oktober 1965: Kranz Fr. Pasch
Dez. 1969 Frau Sieben 80 Jahre, Kranz Sterbefall Sieben 3.1.71


Quellen

  1. Mitteilung von Karl-Heinz Hermans, 2016. An den Namen des dritten Sohnes konnte er sich nicht erinnern.
  2. Rheinische Post vom 15.5.2018 und Rheinische Post vom 16.5.2018