Mühle

Aus Kempedia
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Im Jahre 1481 erbaut, diente die Turmmühle der sicheren Mehlversorgung im Falle einer Belagerung. In günstiger Windrichtung an der Südwestseite der Stadt entstand auf einer dreigeschossigen Unterbastion ein Mühlenturm mit einem Durchmesser von 8,70 Meter.

Heute ist die Mühle eines der wesentlichen Wahrzeichen der Stadt Kempen. Das massive Bauwerk ist in weitem Umkreis sicher einzigartig.

Wunderschöne Bilder der Mühle findet man auf der Internetseite Die Turmwindmühle am Hessenwall auf min-kempe.de.


Hermes schreibt in seinem kleinen Bildband von 1976 über die Mühle:

Die Kempener Turmwindmühle, heute noch ein trutziger Zeuge einstiger Stadtherrlichkeit, änderte mehrfach im Laufe ihrer fünfhundertjährigen Geschichte Aussehen und Gewand. ... Um 1907 drehte sich die Kappe noch nach dem Winde. Der Mahlbetrieb wurde aber schon in dem vorgelagerten Anbau besorgt.

Im Jahre 1911 fiel die Kappe des Mühlenturms einem Brand zum Opfer. Für ein halbes Jahrhundert blieb sie ihres Wahrzeichens, des mächtigen Flügelpaares, beraubt. Der ruinöse Zustand des Oberturms gibt uns ein Bild der Mühle vor Beginn des ersten Weltkrieges. Leere und beladene Fuhrwerke liefern einen überzeugenden Anschauungsunterricht über den lebhaften Verkehr, der zu dieser Zeit vor der Mühle herrschte.

Als der Mühlenturm nach einem Erdbeben Anfang 1926 schwere Schäden erlitten hatte und einzustürzen drohte, retteten traditionsbewußte Bürger in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen städtischen Behörden durch eine umfassende Restaurierung das alte Bollwerk und gaben dem Oberturm zum Schutz gegen Wind und Wetter eine neue Mütze, die im Jahre 1964 neue Flügel erhielt.

Der unschöne Anbau der Bocksteegerschen Dampfmühle, später Unterkunft der landwirtschaftlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft, zeigt sich noch in voller Größe, auch sind noch die dem Mühlenpanorama rechts vorgelagerten Gärten deutlich auszumachen. Anbau und Gärten sind Jahre später im Zuge der Ringstraßenverschönerung Grünanlagen gewichen, die das Bollwerk ehemaliger Festungsherrlichkeit umso stärker in Erscheinung treten lassen.